Mittwoch, 30. September 2015

--->>> Neofeudalismus im Finanzmarktkapitalismus [via Nachdenkseiten]

 
Neofeudalismus im Finanzmarktkapitalismus
 
[via Nachdenkseiten]
 
 
 

Nach der Kritik des Bundesverfassungsgerichts 2014 und den ak- tuellen » Korrekturen « der großen Koalition: Die Steuerprivilegien für Unternehmerfamilien bestehen fort
Steinreich wird man hierzulande am ehesten durch die massenhafte Ausbeutung fremder Arbeitskraft – das industriekapitalistische Modell der Reichtumsmehrung im 19. und 20. Jahrhundert, – durch erfolgrei- che Spekulationen an den Finanzmärkten, – das »kasinokapitalisti- sche« Modell der Reichtumsmehrung im späten 20. und im 21. Jahr- hundert – oder durch eine große Erbschaft – das feudalgesellschaftliche Modell des Mittelalters, welches derzeit fröhliche Urständ feiert.
 
Auf- grund der von CDU, CSU, FDP und SPD in zwei unterschiedlichen Koalitionsregierungen gesetzlich fixierten Verschonungsregelungen für Erben von Betriebsvermögen verwandelt sich Deutschland wieder in eine »patrimoniale Gesellschaft«, wie der französische Ökonom Tho- mas Piketty ein Land nennt, in dem die Höhe des »väterlichen Erbes« darüber entscheidet, wer arm und wer reich ist.

Damit sich diese Form eines Neofeudalismus im Finanzmarktkapita- lismus etablieren kann, muss sich der Staat im Erbschafts- bzw. Schenkungsfall zurückhalten und auf eine hohe Besteuerung der Nachkommen verzichten.
 
Regierung, Parlament und Verfassungsge- richt haben sich zuletzt schützend vor die reichsten und mächtigsten Familien der Bundesrepublik gestellt. Während nicht weniger als 1,64 Millionen Kinder unter 15 Jahren (von 10,65 Millionen Kindern dieser Altersgruppe insgesamt) in landläufig »Hartz-IV-Familien« genannten SGB-II-Bedarfsgemeinschaften leben, wurden ausgerechnet die Erben der Bahlsens und Burdas, der Haniels und Henkels, der Oetkers und Quandts sowie der Dussmanns, Fielmanns, Rossmanns und Viess- manns, also die reichsten Nachkommen des Landes, mit Steuerge- schenken in Milliardenhöhe überhäuft.



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