Dienstag, 24. Juni 2014

--->>> Einführung des DRG-Systems den Anreiz schafft, Pflegepersonal abzubauen, haben Gesundheitsökonomen vorhergesagt

 
Abrechnung mit der Fallpauschale
 
[via Nachdenkseiten.de]
 
 
 

Seit vor zehn Jahren die Fallpauschalen eingeführt wurden, hat der damals ausgebrochene ökonomische Kampf die Kliniken verändert.
 
Um Kosten zu senken, haben Krankenhäuser vor allem zwei Strategien entwickelt: Abbau des Pflegepersonals; und Erhöhung der Patientenzahl bei Krankheiten, die im Fallpauschalen-System eine besonders hohe Gewinnmarge versprechen.
 
Das Ergebnis: Die Leistung folgt dem Geld. [...]

Dass die Einführung des DRG-Systems den Anreiz schafft, Pflegepersonal abzubauen, haben Gesundheitsökonomen vorhergesagt.
 
Doch sie wiesen zur Beruhigung auf die marktwirtschaftlichen Gesetze hin: Denn werde in einer Klinik zu viel an der Pflege gespart, dann suchten sich die Patienten einfach eine bessere Klinik. Klinikdirektoren, die nur auf ihren Gewinn starren, hätten so schnell das Nachsehen.

Kai Wehkamp: "Das ist ja das Mantra der Gesundheitswirtschaft, dass der Patient mündig ist und der Markt wird es regeln. Es gibt aber Aspekte, die ein Krankenhaus vom Verkauf von Schokoriegeln oder ähnlichem unterscheiden."

Den mündigen Patienten, der einfach die beste Klinik wählt und damit schlechte Kliniken unter Druck setzt, den kann es nur unter einer Voraussetzung geben: Wenn er weiß, welche Klinik objektiv gut ist und welche schlecht. Doch kann ein Patient das wissen?
 

Anmerkung unseres Leserin P.W.:

 

Obwohl die Risiken für die PatientInnen bereits seit langem bekannt sind, werden keine Schritte unternommen um die Situation zu verbessern.

Es gibt kein Fachpersonal mehr in der Pflege, da unter den Arbeitsbedingungen keiner über eine lange Zeit arbeiten kann.

Die Ausbildung liegt brach, da viele Kliniken ihre Pflegeschulen geschlossen haben aber auch, weil der Pflegeberuf auf Grund der schlechten Arbeitsbedingungen mittlerweile eine so schlechten Ruf hat, dass bei jungen Menschen nicht der Wunsch besteht, diesen Beruf zu erlernen.


In Deutschland kommt auf eine Pflegekraft 21 Patienten im Schnitt, in Norwegen nur 9 Patienten.
Die Gewerkschaft verdi fordert seit langem eine gesetzliche Personalbemessung in der Pflege.




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