Montag, 29. Oktober 2012

"Die #Diskussion über den #angeblichen #Fachkräftemangel ist also im #Wesentlichen eine #Phantomdebatte."

 
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Brenke weist nun (auch in der überarbeiteten Version) nach, dass hiervon keine Rede sein kann: "Bei fast allen Fachkräften ist die Zahl der Arbeitslosen höher als die Zahl der offenen Stellen."

 

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In den meisten Berufen liegt die Zahl der offenen Stellen unter dem Vorkrisenniveau; gleichzeitig sind mehr Fachkräfte arbeitslos als vor zwei Jahren. In den Ingenieursberufen rechnet Brenke in den nächsten Jahren sogar mit einer Fachkräfteschwemme, da es in den Fächern Maschinenbau und Verfahrenstechnik aktuell genauso viele Studenten wie sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gibt.

 

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Die Diskussion über den angeblichen Fachkräftemangel ist also im Wesentlichen eine Phantomdebatte. Sie lenkt von den wirklichen Problemen der andauernden Massenarbeitslosigkeit, zunehmenden prekären Beschäftigung und wachsenden sozialen Ungleichheit ab. Dabei liegen die Interessen der Arbeitgeber offen auf dem Tisch: Sie wollen auch in Zukunft auf ein Überangebot an Arbeitskräften zurückgreifen können. Ihre Forderungen nach der Verlängerung von Lebens- und Wochenarbeitszeiten sowie einer massiven Ausweitung der Zuwanderung zielen darauf ab, das für sie sehr günstige Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt beizubehalten.

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Lars Niggemeyer "Die Propaganda vom Fachkräftemangel" in Blätter für deutsche und internationale Politik - Heft 5 - 2011



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