Montag, 16. April 2012

--->>> #Piratenpartei: #Formfetischismus 2.0 [via Nachdenkseiten]


Piratenpartei: Formfetischismus 2.0

[via Nachdenkseiten]

http://www.nachdenkseiten.de/?p=12865#h15
 


Der Slogan "Klarmachen zum Entern" legt die Latte hoch – zu hoch. "Entern" impliziert, dass der "feindlichen Übernahme" Widerstand entgegengebracht wird. Tatsächlich aber wird die Piratenpartei fast schon gegen ihren Willen durch das inhaltliche Vakuum der Politik in die Parlamente hineingesogen.

Dass sie dazu weder Programm noch Ahnung braucht, ist nicht ihr Fehler, sondern zeigt vielmehr, dass selbst erklärte Inhaltslosigkeit die Menschen nicht mehr schockiert, sondern sogar als "frischer Wind" wahrgenommen wird. Von "Wind" kann jedoch keine Rede sein: Solcher zeichnet sich dadurch aus, dass er aus einer bestimmten Richtung bläst. Die Piraten kreisen eher richtungs- und ziellos über den etablierten Parteien, vor allem aber um sich selbst. [...]

Dennoch ist die Piratenpartei selbst die wohl perfekteste Verkörperung der Politikverdrossenheit. Sie unternimmt nicht einmal den Versuch, sich um klare Inhalte zu bemühen, sondern gefällt sich in programmatischer Vagheit und verweist auf ihre strukturelle Flexibilität oder darauf, dass sie, wie es in Piratenkreisen heißt, "liquid" ist. Anstelle neuer politischer Impulse wollen die Piraten nach eigenen Angaben ein "neues politisches Betriebssystem" etablieren.

Das Problem daran ist nur: Wer auf seinem Rechner lediglich ein Betriebssystem ohne jegliche Anwendungen installiert, wird sich schnell in die Zeiten zurückwünschen, in denen der PC zwar langsam war, aber man immerhin damit arbeiten konnte.

Quelle:
Novo Argumente http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001107#When:10:29:55Z


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