Samstag, 30. Juli 2011

Thomas Fricke: Im #Urlaub #für #die #Krise #üben [via Nachdenkseiten]

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  1. Thomas Fricke: Im Urlaub für die Krise üben

    Seit zwei Jahren arbeiten wir daran, dem leichtlebigen Rest der Welt deutsche Tugenden nahezulegen. Höchste Zeit, dass wir uns in den Ferien ein wenig Lässigkeit abschauen. Hätte die Bundesregierung auf Prinzipienreiterei verzichtet und schon Ende 2009 eine Garantie gegen die griechische Pleite ausgesprochen, hätte dies die Eskalation der Marktpanik sicher verhindert. Dann hätten fünf andere Prinzipien gar nicht gebrochen werden müssen. Da hätte es weder Gezeter um Strafzinsen geben müssen noch Streit um die Notenbank. Es wäre nur nötig gewesen, Griechenland im politischen Gegenzug zu vernünftigem Defizitabbau zu verpflichten. Punkt. Es ist kein Zufall, dass die Amerikaner trotz allen Getöses bisher so glimpflich durch die Krise kamen. Ohne Grundsatztreue.

    In normalen Zeiten mag Grundsatztreue vor Exzessen schützen. In außergewöhnlichen Zeiten ist es womöglich eher kontraproduktiv, auf alte Grundsatzreflexe zu setzen. Weil die Wirtschaft in Krisen anders funktioniert – und es zur Vermeidung von Ansteckungseffekten sinnvoll sein kann, Länder bedingungslos zu schützen, statt in Angst davor zu erstarren, dass ja jeder kommen kann. Wenn Märkte nicht mehr vernünftig reagieren, wie in Finanzkrisen, kann das besinnungslose Hochhalten (normalerweise) hehrer Marktgrundsätze ziemlich schnell fahrlässig werden.

    Quelle: FTD
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