Montag, 27. Juni 2011

DIW: Zur #Entwicklung #der #Arbeitsarmut in #Deutschland [via Nachdenkseiten]

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DIW: Zur Entwicklung der Arbeitsarmut in Deutschland
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von Lücken im Erwerbsverlauf, längeren Ausbildungsdauern als auch prekären Beschäftigungsverhältnissen – in denen Frauen überdurchschnittlich vertreten sind – unter den derzeitigen Erwerbspersonen gehen wir davon aus, dass das Phänomen der Altersarmut in Zukunft wieder an Bedeutung gewinnen kann. Dem werden die Riesterrente und andere Formen privater Vorsorge sowie die weitere Veränderung der Haushaltsstrukturen hin zu mehr Paarhaushalten entgegen wirken. Diese Effekte werden aber das grundsätzliche Problem eines generell absinkenden Rentenniveaus in Verbindung mit sinkenden Anwartschaften für breite Teile der Erwerbsbevölkerung wahrscheinlich nur mildern können.

Der weitere Ausbau der privaten Alterssicherung sorgt bisher nicht für einen größeren Schutz vor Altersarmut, da insbesondere private Rentenverträge – wie die Riesterrente – vor allem von Personen am oberen Rand der Einkommensverteilung in Anspruch genommen werden. Bezieher von niedrigen Einkommen nehmen sie nur unterdurchschnittlich häufig in Anspruch [...]

Neben punktuellen Reformmaßnahmen sollten grundlegende Reformen nicht aus der Diskussion ausgeschlossen werden. So könnte eine Weiterentwicklung der GRV hin zu einer Erwerbstätigenversicherung diskutiert werden, bei der auch Selbständige einbezogen wären. Man könnte sogar an noch weitergehende Reformmodelle denken, wie zum Beispiel das eines universellen Alterssicherungssystems mit allgemeiner Versicherungspflicht in der GRV in Kombination mit einer Mindestrente oberhalb des Niveaus der Grundsicherung gedacht werden.

Quelle: DIW [PDF - 701 KB]

Anmerkung Jens Berger: Leider geht das DIW in seiner Analyse nicht darauf ein, dass die Einführung der Riesterrente mit einer Senkung des Rentenniveaus der GRV einherging. Die Riesterrente ist somit nicht nur kein Schutz vor Altersarmut, da sie von den gefährdeten Einkommensgruppen kaum in Anspruch genommen wird, sondern vielmehr ein Faktor, der zumindest indirekt mit für die wachsende Gefahr der Altersarmut mit verantwortlich ist.

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