Montag, 23. Mai 2011

Dorn im Auge: #Ihre #App #weiß, #wo #Sie #wohnen - Zunehmende #Datensammlerei von Smartphone-Applikationen #geniaaallll!!! #innovativ [lol]


Dorn im Auge: Ihre App weiß, wo Sie wohnen

 

Zunehmende Datensammlerei von Smartphone-Applikationen

[via teltarif.de]
 
 
http://www.teltarif.de/google-apple-us-kongress-daten-sammlung-applikationen/news/42758.html
 

Vor wenigen Wochen wurde von einem ehemaligen Apple-Mitarbeiter die Ortsdatenspeicherung in den Mobilfunkgeräten von Apple aufgedeckt. Diese Enthüllung schlägt auch weiterhin noch hohe Wellen. Vor dem US-Kongress müssen sich derzeit sowohl Apple als auch Google wegen ihrer undurchschaubaren Datenschutzpraktiken verantworten.

Doch nicht nur Internet-Riesen wie Google und Apple haben Zugriff auf detaillierte Informationen über den Aufenthalt und die Ortswechsel ihrer Kunden. Auch Mobilfunkprovider können auf diese Daten zugreifen, da die Kunden an jeder Basisstation, über die sie mit dem Netz verbunden sind, digitale Spuren hinterlassen

Noch mehr Sorgen bereiten den Datenschützern jedoch die Unmengen an Daten, die von Applikations-Entwicklern und mobilen Marketingdiensten erhoben werden. Ihre Anzahl steigt stetig und es gibt derzeit kaum gesetzliche Vorgaben für den Umgang mit den von dieser neuen Branche erhobenen Daten. Bei der Installation einer App verlangen diese immer häufiger Zugriff auf Kontakte und Ortsdaten, ohne den Nutzer darüber zu informieren, wofür die erhobenen Daten genutzt werden und wo sie gespeichert werden.

Wachsende Branche und keine Kontrolle in Sicht

"Unzählige Firmen ohne jede Kontrollorganisation nutzen massenweise sensible Daten über uns," warnt Justin Brookman, Direktor der Datenschutzvereinigung Center for Democracy and Technology. "Und sie haben überhaupt keine Auskunftspflichten über Art und Dauer der Verwendung oder wem sie Daten weitergeben."

Brookman ist nicht der einzige mit diesen Sorgen. Viele Datenschützer sorgen sich um eine missbräuchliche Verwendung der Daten. Dabei sind verschiedene Szenarien denkbar. Eine Versicherung könnte beispielsweise die Daten nutzen, um heraus zu finden, wann und wo sich eine Person aufgehalten hat und dann die Schadensdeckung von Fahrzeugen abzulehnen. Denkbar wäre auch, dass die Daten dafür genutzt werden, um die Prämien für Kunden zu erhöhen, die sich häufig in Gegenden mit hoher Kriminalitätsrate bewegen. Bewegt sich der Handy-Nutzer öfter in teuren und luxuriösen Einkaufszentren, könnten Händler die Preise erhöhen. Vor allem Bürgerrechtler machen sich jedoch sorgen, dass staatliche Behörden auf die Daten der Nutzer zugreifen könnten. Der sinnvolle Einsatz von Lokalisierungsdaten wäre damit überstrapaziert.

Aber die Daten sind doch anonym...

Die Aufenthaltsorte von Mobiltelefonen werden von Netzbetreibern vor allem für Notfälle erfasst. Sind entsprechende Service-Angebote gebucht, können Kunden ihre Familienangehörigen oder Mitarbeiter lokalisieren. Die beiden Giganten aus dem Sillicon Valley - gemeint sind Google und Apple - nutzen die Daten auch für das so genannte "Crowd-Sourcing". Ziel ist es, entsprechende Informationen zu der Verkehrssituation eines Autobahnabschnittes oder einer Kreuzung liefern zu können. Beide Firmen beteuern dabei, dass die Daten anonym seien. Den Datenschützern in den USA reicht das allerdings nicht.

Bei den US-Netzbetreibern ist die Datenweitergabe an relativ strenge Regeln gebunden: Entsprechende Gesetzte liefern einen genauen Rahmen für die Nutzung der Ortsdaten und anderer geräte- und kundenabhängiger Informationen. Die Weitergabe an Dritte ist ohne die Erlaubnis der Kunden verboten.

Gesetze gelten nur für die Provider, nicht aber für Entwickler

Die Gesetze betreffen aber nur die Provider. Entwickler von Applikationen müssen sich jedoch nicht nach ihnen richten. Sowohl Apple als auch Google verlangen zwar in den Richtlinien für Entwickler, dass diese die Nutzer ihrer App darüber informieren, welche Daten sie erheben und deren Erlaubnis einholen. Dennoch: Apps lassen den Kunden dabei zwei Wahlmöglichkeiten, sprich die Erhebung von Ortsdaten zu erlauben oder aber zu verweigern. Auch wenn die Erfassung der Aufenthaltsorte in den Betriebssystemen ausgeschaltet werden kann, hat der Nutzer noch immer kein Mitspracherecht darüber, was mit den erhobenen Daten geschieht. Dieser Umstand ist vielen Datenschützern, auch hierzulande, ein Dorn im Auge.

"Es ist für normale Anwender hoffnungslos, eine informierte Entscheidung über die Art der Verwendung eigener Daten treffen zu wollen," klagt Informatik-Professor Arvind Narayanan, der sich an der Universität Stanford mit Datenschutz befasst. Die meisten Smartphone-Kunden würden ortsbezogene Dienste zwar schätzen, um nahegelegene Geschäfte oder Restaurants zu finden. Den meisten wäre aber unbehaglich, wenn sie wüssten, wie lange die Daten gespeichert bleiben und an wen sie weitergegeben werden, glaubt John Simpson von der Verbraucherorganisation Consumer Watchdog: "Die Leute wissen gar nicht, was mit ihren Daten geschieht, denn die werden ohne ihr Wissen einfach aufgesogen."



Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken

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