Freitag, 29. April 2011

Studie: Von den #Grundlagen #zur #Therapie #der #Sozialen #Angst


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Dresden, Mathias Bäumel, 28.04.2011 12:26

Studie: Von den Grundlagen zur Therapie der Sozialen Angst

Das Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden
startet im Mai eine weitere vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) geförderte Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von
psychotherapeutischen Therapieelementen in der Praxis.

Soziale Angst, der Fachbegriff dazu lautet "Soziale Phobie", ist eine
vergleichsweise häufige psychische Krankheit, die etwa 10% der Bevölkerung
im Laufe Ihres Lebens betrifft. Die Betroffenen leiden dabei unter starken
und immer wiederkehrenden Ängsten, wenn sie sich in Leistungs- oder
Bewertungssituationen befinden.

"Das kann der Vortrag im Seminar, ein Termin mit dem Chef, aber auch einfach
das Gespräch mit Freunden sein", erklärt Dipl.-Psych. David Bräuer (30).

"Das entscheidende an der Sozialen Phobie ist, dass die Betroffenen befürchten,
sich peinlich zu verhalten oder einen negativen Eindruck zu hinterlassen."

Betroffene ertragen die Situation nur unter starken Ängsten oder vermeiden
die Angst auslösenden Situationen ganz. Das führt nicht nur zu erheblichem
Leiden, sondern auch zu Beeinträchtigungen in der Lebensführung,
einschließlich beruflicher oder sozialer Nachteile. Selbstwertprobleme,
Substanzmissbrauch und Depression gehören zu den Folgeproblemen.

Die Tendenz der Betroffenen, ihre Probleme nicht mit anderen zu besprechen,
führt auch dazu, dass ihre Probleme oft nicht richtig erkannt und
behandelt werden. Dabei ist die Soziale Phobie mit psychotherapeutischen
Methoden, insbesondere der Verhaltenstherapie, sehr gut behandelbar.

Prof. Jürgen Hoyer (52), Leiter der Institutsambulanz und Tagesklinik der
TU-Dresden (IAP) koordiniert und betreut aktuell drei Forschungsprojekte,
die die Soziale Phobie zum Thema haben. "Als praktizierender Forscher oder
forschender Praktiker interessiert mich natürlich einerseits, welche
gedanklichen, emotionalen und körperlichen Prozesse bei der Sozialen
Phobie eine Rolle spielen. Anderseits ist die Therapie von sozialen
Ängsten zwar vergleichsweise erfolgreich, wir wissen jedoch noch nicht,
welche psychotherapeutische Technik bei wem am besten funktioniert."

Die aktuellen Forschungsprojekte, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) und dem BMBF finanziert werden, untersuchen dabei unterschiedliche
Aspekte der Sozialen Angst, von Grundlagenforschung bis zur Psychotherapie.

"Es gibt eine Vielzahl von Fragen, die wir im Moment noch nicht beantworten
können, z. B. ob sich bei Menschen mit Sozialer Angst Veränderungen im
Hormonhaushalt oder bei der Herzrate finden", ergänzt Dipl.-Psych. Dr. Stephen
Crawcour (31), "Wir wissen auch nicht, ob sich an Universitäten entwickelte
Therapieinstrumente 1:1 in die Praxis überführen lassen."

Für einige Fragestellungen reicht jedoch ein Forschungszentrum nicht aus.
"Die enge Kooperation mit anderen Universitäten, in unserem Fall mit
Göttingen oder Frankfurt am Main, ist dabei grundlegend. Wir freuen uns,
dass wir in der neusten Studie das Koordinationszentrum sind", sagt Hoyer.
Aktuell sucht die Institutsambulanz und Tagesklinik noch Patienten und
Kontrollpersonen, die im Rahmen von einer der Studien teilnehmen möchten.

Weiterführende Informationen erhalten Interessierte im Internet unter
http://psychologie.tu-dresden.de/sozialephobie, telefonisch unter 0351
463-36954 (Dipl.-Psych. David Bräuer) oder per Mail an sp-
studie@psychologie.tu-dresden.de.

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsprojekte

Sachgebiete:
Psychologie

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news420203

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution143


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