Mittwoch, 20. April 2011

gerecht. - Politik und Gerechtigkeit

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Mi, 20.4.11 18 bis 20 Uhr Landesstiftung

Kleines Haus - Staatsschauspiel Dresden
gerecht. - Politik und Gerechtigkeit
In der Reihe »Gerecht.«
Gerechtigkeit ist eine Grundnorm, die zur Beurteilung politischer und gesellschaftlicher Ordnungen dient. Ihren Kern bildet die Verteilungsgerechtigkeit. Diese verweist schon formal gesehen auf Gleichheit: Rechtfertigungsbedürftig ist immer eine ungleiche Verteilung moralisch erheblicher Güter; wo die Rechtfertigung nicht gelingt, ist gleich zu verteilen. Zu diesem formalen Vorrrang der Gleichverteilung gesellt sich heute der Grundsatz einer moralischen Gleichwertigkeit aller Menschen. Er begrenzt auch substantiell die Möglichkeiten einer Rechtfertigung ungleicher Verteilung. Diese Behauptungen sollen beispielhaft an Fragen der Verteilung von Rechten, Macht und wirtschaftlichen Gütern veranschaulicht und gegen einige neuere Einwände verteidigt werden.

Prof. Dr. Bernd Ladwig  
Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, FU Berlin
Gerecht.
Gerechtigkeit ist eines der am häufigsten verwendeten Schlagworte
in der politischen Kommunikation. Das Versprechen von Gerechtigkeit
entscheidet Wahlen und »Gerechtigkeit« wird immer wieder zum
»Schlachtruf« wütender Bürgerinnen und Bürger. Belegt ist, dass mehr und
mehr Menschen in Deutschland ein Gefühl von Ungerechtigkeit mit den
gesellschaftlichen Verhältnissen verspüren. Gleichzeitig ruft der
Begriff der Gerechtigkeit zunehmend Unverständnis, ja sogar Verwirrung
hervor, wird er doch in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen benutzt
und unterschiedlich gedeutet: Geht es um Gleichheit oder Chancen, um
Anreize oder Sicherheiten, geht es um ein allgemeingültiges moralisches
Prinzip oder um Gerechtigkeiten im Plural? Was kann Gerechtigkeit in
einer modernen, globalisierten Welt und angesichts der anhaltenden und
ungelösten sozialen, ökologischen und ökonomischen Krisen bedeuten?
Die
Ringvorlesung debattiert Gerechtigkeit als theoretisches Konzept und
politisches Programm in Abhängigkeit von politischen Deutungen und
Machtverhältnissen. Gerechtigkeit wird als immer neu in den diversen
gesellschaftlichen Bereichen zu konkretisierendes und zu erstreitendes
politisches Prinzip verhandelt. Wir diskutieren Analysen sowie
Ungerechtigkeits- und Gerechtigkeitskonzepte und stellen uns der
Vielfalt der politischen Aspekte, in denen Gerechtigkeit eine Rolle
spielt. Die Ringvorlesung betrachtet dabei sowohl eher nationale Fragen
von Bildungs- und Aufstiegsgerechtigkeit, Einkommens- und
Generationengerechtigkeit oder Geschlechtergerechtigkeit als auch
globale Fragen von Menschenrechten, Nord-Süd- oder Klima- und
Ressourcengerechtigkeit sowie Handels- und Finanzmarktgerechtigkeit. Mit
einer Podiumsdiskussion über den Zusammenhang von nationalen und
globalen Gerechtigkeitsaspekten schließt die Ringvorlesung.

Die Reihe ist öffentlich und kostenlos, Anmeldung ist nicht nötig.
Studierende
der TU Dresden können Leistungsnachweise erwerben. Regelmäßige
Teilnahme und Klausur: 3 Credits, nur regelmäßige Teilnahme: 1 Credit
(Aqua-Bereich).

Kooperation
Die Reihe Gerecht ist eine Kooperation mit dem Staatsschauspiel Dresden
und dem
Lehrstuhl Internationale Politik an der TU Dresden

Veranstaltungsort

Die Veranstaltungen finden bis auf zwei Ausnahmen im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden in der Glacisstraße 28 statt.
In der Regel werden die Veranstaltungen im Livestream von Weiterdenken angeboten und auch mit dem Videomitschnitt dokumentiert.
Rollstuhlparkplatz,
rollstuhlgerechte Toilette und Aufzug sind vorhanden, Zugang für
Rollstuhlfahrer_innen über den Hintereingang. Bitte beim Pförtner
melden. Variable Rollstuhlplätze sind vorhanden.





VeranstalterHeinrich-Böll-Stiftung Sachsen
Veranstaltungs- ort Kleines Haus - Staatsschauspiel Dresden


01099 Dresden, Glacisstraße 28


Lageplan
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