Freitag, 25. März 2011

Das #RKI im #Nationalsozialismus: Das #Kunstwerk "Mit offenen Augen" soll die Auseinandersetzung lebendig halten


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Robert Koch-Institut, Susanne Glasmacher, 24.03.2011 14:15

Das RKI im Nationalsozialismus

Das RKI im Nationalsozialismus:

Das Kunstwerk "Mit offenen Augen" soll die
Auseinandersetzung lebendig halten

Ein künstlerisches Erinnerungszeichen soll dazu beitragen, die
Auseinandersetzung mit dem Thema "Das Robert Koch-Institut im
Nationalsozialismus" lebendig zu halten. An der Einweihung des
Erinnerungszeichens am historischen Hauptsitz des Instituts in Berlin-
Wedding (Nordufer 20) am 29.3.2011, 14.30 Uhr, können Interessierte nach
Anmeldung teilnehmen. Zuvor war in einem Forschungsprojekt das Handeln des
RKI im Nationalsozialismus umfassend und ohne Befangenheit oder Vorgaben
untersucht worden. Es war auf Initiative des Robert Koch-Instituts
entstanden und wurde vom RKI finanziert. Durchgeführt hat das
Forschungsprojekt eine Arbeitsgruppe des Instituts für Geschichte der
Medizin an der Charité Universitätsmedizin Berlin, begleitet von einem
internationalen Beirat, Ende 2008 wurden die Ergebnisse vorgestellt.

"Nach Abschluss des Forschungsprojektes sollte ein künstlerisches Zeichen
dazu beitragen, der Opfer der verbrecherischen Forschung zu gedenken, an
die vertriebenen Wissenschaftler erinnern und die Auseinandersetzung mit
dem Thema in Gegenwart und Zukunft lebendig halten" erklärt Reinhard
Burger, Präsident des Robert Koch-Instituts. "Dabei geht es vor allem um
die Frage nach Zivilcourage und um die Anfälligkeit des Einzelnen, aber
auch ganzer Institutionen gegenüber einem Menschenbild, das humanistischen
Grundsätzen zutiefst widerspricht" unterstreicht Burger.

Daher wurde ein Kunstwettbewerb ausgeschrieben. Dabei stellten mehrere
Künstler ihre sehr unterschiedlichen Entwürfe einem Preisgericht unter dem
Vorsitz von Leonie Baumann (Neue Gesellschaft für Bildende Kunst) vor. Der
Entwurf "Robert Koch-Institut - mit offenen Augen" der Berliner Künstlerin
Heike Ponwitz wurde einstimmig zur Realisierung empfohlen. Heike Ponwitz
ist seit 1986 freiberuflich in verschiedenen künstlerischen Genres tätig,
Plastik, Installationen, Foto, Malerei. Von 1986 bis 2001 lehrte sie unter
anderem an der Hochschule der Bildenden Künste Berlin. Ihre Werke wurden
im In- und Ausland gezeigt und mit Preisen ausgezeichnet.

Für das Preisgericht ist der ausgewählte Entwurf ein "schlüssiger,
intelligenter und zugleich vorsichtiger Umgang mit der Thematik". Das
Erinnerungszeichen, das in Kürze auch in einer Broschüre vorgestellt wird,
ist frei zugänglich, für die Besichtigung des Innenbereichs reicht die
Anmeldung beim Pförtner. Zentral vor dem RKI-Eingang stehen drei
Glastafeln, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbinden sollen. Die
mittlere Tafel ist bestimmt von einer Menschenmenge, nach Meinung der
Künstlerin "wie ein Erdball im Fokus deines Mikroskops", vordere und
hintere Scheibe tragen den Titel des Erinnerungszeichens und einen Text,
der die Verbrechen der nationalsozialistischen Vergangenheit im Robert
Koch-Institut benennt.

Im Foyer des Instituts sind an zwei Wänden von hinten verspiegelte
Acrylglasleisten angebracht, die mit Fotos von Augenpaaren versehen
wurden. "Diese Augen gehören weder Opfern noch Tätern. Sie sind
international. In Selbstkontrollfunktion schauen sie sich rückblickend
klar in die Augen und verfolgen beiläufig, subtil und vielleicht
irritierend, die Passanten" erläutert die Künstlerin. Zwei Pfeiler im
Foyer sind matt schwarz pigmentiert. Sie verweisen auf den dunklen Fleck
in der Geschichte. Mit hellen Buchstaben wurde ein Zitat von Adolf Muschg
aufgebracht: "Wir sind den Opfern das Unerträgliche schuldig, uns selber
ins Auge zu schauen, ohne zu erstarren."
Weitere Informationen, u.a. Programm der Einweihung: www.rki.de/geschichte

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Herausgeber:
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
D-13353 Berlin
www.rki.de

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des
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Fax: 030-18754 2265
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Forschungsergebnisse
Wissenschaftspolitik

Sachgebiete:
Gesellschaft
Kulturwissenschaften
Medien- und Kommunikationswissenschaften
Medizin

Weitere Informationen finden Sie unter
http://Weitere Informationen, u.a. Programm der Einweihung: www.rki.de/geschichte

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news415005

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution174


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