Donnerstag, 24. Februar 2011

Nur 53,2 % der Arbeitslosengeldempfänger werden ehrlich als arbeitslos ausgewiesen [Verschönerungsfachkräfte]

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global news 2156 30-09-10:
Keine Wunder am Arbeitsmarkt, nur meist schlechte Jobs

Die Zahl der
Beschäftigten stagniert seit Monaten (Abb. 14915). Die so wichtige Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im letztgenannten Monat Juli gegenüber dem Vormonat Juni sogar um 0,15 %
zurückgefallen (Abb. 04008).

Die Zahl der amtlich gemessenen Arbeitslosigkeit ist zwar im Jahresvergleich um 9,4 % zurückgegangen. Doch die ehrlichere Zahl der Unterbeschäftigung (noch ohne Kurzarbeit)
lag mit 4,1 Millionen und einer fast unveränderten Unterbeschäftigungsquote von 9,7 % weiterhin sehr hoch. Vor allem: Abzüglich der offiziell gezählten Arbeitslosigkeit lag die in
der Unterbeschäftigung versteckte im September 14 % über der vom Januar 2009.

Und die besonders bedrückende Zahl der Langzeitarbeitslosen, die länger als 12 Monate arbeitslos
waren, ist gegenüber dem Vorjahr praktisch nicht zurückgegangen, womit der Anteil dieser besonders unglücklichen Arbeitslosen an allen Arbeitslosen auf 33 % gestiegen ist. Deutschland
hatte nach einem neuen OECD-Vergleich auch 2009 den höchsten Anteil der Vergleichsländer.
Im Wesentlichen sind nur minderwertige Jobs neu entstanden. Bei der Arbeitnehmerüberlassung,
die vornehme amtsdeutsche Umschreibung für die besonders unsichere und in den Regel schlechter bezahlten Leiharbeit, kam es im letztgemeldeten Monat Juli wieder zu einem starken Anstieg um 33,2
% gegenüber Vorjahr, was die Gesamtqualität des Zuwachses an Beschäftigung mindert. Weit mehr als die Hälfte (58,1 %) des Abbaus von Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich geht allein auf das Konto der
Zunahme an minderwertiger Leiharbeit. Außerdem trägt allein die demographische Entwicklung zu einem Rückgang des Arbeitskräfteangebots um jahresdurchschnittlich 147.000 bei, was 44 % des verzeichneten
Rückgangs an Arbeitslosigkeit entspricht.

Ohne die demographische Entwicklung und ohne die minderwertige Leiharbeit wäre die
Arbeitslosigkeit also gestiegen.

Nur noch 53,2 % der Arbeitslosengeldempfänger werden ehrlich als arbeitslos ausgewiesen (Abb. 04980). Die statistische Verschleierung der Realität ist ein bleibendes Ärgernis und eine Schande für
eine amtliche Behörde. Das ungenützte Arbeitskräftepotenzial ist mit 43 % eines der höchsten aller Vergleichsländer und wird in Westeuropa nur von Italien und Spanien
übertroffen.

Obwohl die amtlich gezählte Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich nur um 40.000 gefallen ist, melden die Medien wieder große Erfolge, allen voran SPIEGEL-online:
"Arbeitslosenzahl sinkt überraschend deutlich. Experten hatten mit einem schwächeren Rückgang gerechnet". Immer wieder müssen angebliche Experten dafür herhalten, das
Ergebnis aufzuhübschen. Und da kann auch Bundeswirtschaftsminster Brüderle nicht zurückhalten: "Deutschland ist im Aufwind. Wir haben gute Chancen, einen goldenen Herbst am
Arbeitsmarkt zu erleben. Die Septemberzahlen sind sehr ermutigend. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist merklich stärker ausgefallen als im September normalerweise üblich. Ebenso
erfreulich ist die Zunahme bei der Beschäftigung."
Hat er gar nicht bemerkt, daß die Beschäftigung stagniert und die sozialversicherungspflichtige zuletzt zurückgegangen ist?

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