Freitag, 21. Januar 2011

#Unregelmäßigkeit im #Atomkraftwerk Grafenrheinfeld: Berlin setzt auf Risiko [via NDS]


Unregelmäßigkeit im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld:

Berlin setzt auf Risiko

(Nachdenkseiten)

http://www.nachdenkseiten.de/?p=8087#h08

Das Umweltministerium lässt den Reaktor in Grafenrheinfeld trotz Auffälligkeit nicht abschalten.

 

Der Betreiber Eon hatte zuvor insistiert: Mit einem Riss nahe dem Reaktorkern habe das unklare Ultraschall-Messergebnis nichts zu tun.
Umweltschützer und Opposition sprechen von einem Tabubruch, einmalig ist der Vorgang allemal: Es geht um eine im Juni 2010 entdeckte Unregelmäßigkeit im unterfränkischen Atomkraftwerk Grafenrheinfeld, die der Betreiber Eon erst im Dezember dem Bund meldete.

 

Und obwohl bis heute unklar ist, ob dahinter ein Riss nahe dem Reaktorkern steckt und wie groß dann das Sicherheitsrisiko wäre, lässt das Bundesumweltministerium den Reaktor nicht vorsichtshalber abschalten. So war es in solchen Fällen bisher üblich, bis die Lage geklärt war.
In diesem Fall jedoch konnte sich Betreiber Eon mit der Sicht durchsetzen, dass das unklare Ultraschall-Messergebnis nicht an einem Riss gelegen habe.

 

Es bestehe also keinerlei akute Gefahr und es sei ausreichend, das Bauteil bei der nächsten planmäßigen Revision im März auszutauschen. Bis dahin erlauben Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und sein Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit, Gerald Hennenhöfer, den Weiterbetrieb des AKW.

 

Pikante Parallelen

 

Besonders pikant ist nun jedoch: In einem vertraulichen Protokoll der Reaktorsicherheitskommission (RSK), das der Frankfurter Rundschau vorliegt, wurde das Umweltministerium bereits im September darauf hingewiesen, dass ein ähnlicher Ultraschallbefund im schweizerischen AKW Gösgen sich 2005 nach Austausch des Bauteils tatsächlich als Riss herausgestellt hatte. Dieser war "betrieblich entstanden und gewachsen", heißt es in dem Papier.

 

Die Schadensursache sei nicht eindeutig geklärt, gehe aber über die übliche Langzeitermüdung hinaus. Deshalb müssten "die Prüfergebnisse (in Grafenrheinfeld) sicherheitsgerichtet so interpretiert werden, dass es sich um einen betrieblich entstandenen und gewachsenen Fehler" handelt.
Quelle: FR

Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken

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