Dienstag, 14. Dezember 2010

Friedrich-Ebert-Stiftung: #Dynamit #in #der #Denkfabrik [Nachdenkseiten]


Friedrich-Ebert-Stiftung: Dynamit in der Denkfabrik

(Nachdenkseiten)


Eigentlich wollte er nach 29 Jahren Bundestag einen Schlussstrich ziehen. "Keine Interviews mehr, kein Einmischen", nahm sich Peter Struck vor.

Statt dessen: Motorrad fahren, Klavierunterricht, mit den Enkeln spielen. "Entschleunigung" predigte der damalige SPD-Fraktionschef.

Ein Jahr später tritt der 67-Jährige aufs Gaspedal: Seit Monatsbeginn vermittelt er als Schlichter im Tarifkonflikt der Bahn. Und heute dürfte er nach hartem Kampf den Vorsitz der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) übernehmen.


Die Personalie ist alles andere als selbstverständlich. Immerhin hat SPD-Chef Sigmar Gabriel persönlich versucht, den Wechsel des Polit-Rentners an die Spitze der parteinahen Organisation, die weltweit 614 Menschen beschäftigt und über einen beachtlichen Etat von 128 Millionen Euro verfügt, zu verhindern.

Der Parteisoldat Struck, der sich eher als pragmatisch-raubeiniger Macher denn als analytischer Kopf einen Namen gemacht hat, wäre in einem Think Tank wohl fehl am Platz. Doch als Gabriel seine Attacke startete, hatte der Ex-Verteidigungsminister mit der FES-Spitze längst eine Allianz geschlossen.

 

Sanktionsmöglichkeiten hat die SPD nicht. Gabriel blieb bei einer Sitzung nur, mit einem "Nachspiel" zu drohen und die Tür zuzuknallen. "Sigmar ist Opfer seines ungestümen Temperaments geworden", sagt ein Mitglied des Parteivorstandes.

 

Tatsächlich wies Gabriels Vorstoß neben der Terminierung weitere Schwächen auf: So brachte er als personelle Alternative Ex-Finanzminister Peer Steinbrück ins Gespräch. Der hatte sich nach FR-Informationen von der Anfrage geehrt gefühlt, jedoch nie definitiv seine Bereitschaft zur Übernahme des Ehrenamts erklärt.

Quelle: FR

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