Freitag, 10. Dezember 2010

EU rügt #tschechischen #Penistest #an #Asylbewerbern Wer in Tschechien behauptet, wegen Homosexualität (...) verfolgt zu werden


EU rügt tschechischen Penistest an Asylbewerbern

(Nachdenkseiten)

Wer in Tschechien behauptet, wegen Homosexualität in seinem Heimatland verfolgt zu werden, musste sich bislang einem merkwürdigen Test unterziehen.

 

Den Asylbewerbern wurden heterosexuelle Pornofilme gezeigt – und dabei wurde ihnen der Blutfluss zum Penis gemessen.

 

Damit sollte nach Angaben der Behörden überprüft werden, ob die Asylbewerber in Wahrheit heterosexuell sind.

 

Nun hat die EU Tschechiens Behörden wegen der Penis-Kontrollen kritisiert. Sie seien für die Asylbewerber entwürdigend und verstießen mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen die Grundrechtecharta der EU, schrieb die EU-Grundrechteagentur in einem Bericht. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte am Donnerstag, die "phallometrischen Tests" würden seit Beginn dieses Jahres nicht mehr ausgeführt.

 

Doch das Verfahren scheint noch seine Verteidiger zu finden. Tschechiens Innenminister Radek John sagte noch am Mittwoch im tschechischen Rundfunk, die Asyl-Bewerber müssten den tschechischen Behörden eben überzeugend beweisen können, dass sie Homosexuelle sind.

 

Andernfalls hätte der Betroffene keinen Anspruch auf Asyl. Wer sich beklage, "soll doch in ein Land gehen, wo diese Tests nicht durchgeführt werden, und dort Asyl beantragen", sagte John.

Quelle: SPIEGEL http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,733803,00.html

Anmerkung Orlando Pascheit:

Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass Osteuropa noch manches von der Alt-EU trennt, was sich nicht durch den Binnenmarkt regelt. Während nach der Wende, Anfang der 90er Jahre, auch unter Homosexuellen eine gewisse Aufbruchsstimmung herrschte, hat sich inzwischen die Situation wieder verschlechtert. Geht die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin an der Mehrheit der dortigen Bevölkerung vorbei, dürften sich Ausgrenzungstendenzen gegen Homosexuelle u.a. verstärken.

Nicht zu dulden ist seitens der EU, wenn die Politik in diesen Ländern  sich nur formal an die Antidiskriminierungsrichtlinien des EU-Rechts halten.

So gab unter der konservativen Regierung in Polen einen Erlass, der Lehrern verbot, Homosexualität im Unterricht überhaupt nur zu erwähnen.



Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen