Donnerstag, 25. November 2010

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Spart der Staat, droht eine neue Rezession

(Nachdenkseiten)

http://www.nachdenkseiten.de/?p=7463#h05


Richard Koo ist auf einer Mission. Der Chefökonom des Nomura Research Institute in Tokio ist überzeugt, dass die USA und diverse europäische Länder in einer tückischen Bilanzrezession stecken, deren Bewältigung noch Jahre in Anspruch nehmen wird.

Es sei in dieser Situation äusserst wichtig, dass staatliche Stimulusprogramme aufrechterhalten werden, sagt Koo.

Andernfalls drohe ein erneuter Kollaps der Wirtschaft. Aussagen der Regierung Deutschlands und der Führung der Europäischen Zentralbank (EZB), wonach die Staaten jetzt sparen müssten, machen ihm Angst.

«Diese Leute wissen nicht, mit was für einer gefährlichen Situation wir es zu tun haben», warnt er.
Quelle:
Tagesanzeiger

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Spart-der-Staat-droht-eine-neue-Rezession/story/22233283/print.html

Anmerkung Orlando Pascheit:

Ganz plötzlich ist Richard Koo ein sehr gefragter Interviewpartner, was wohl damit zu tun hat, dass die Staatsverschuldung  in der westlichen Welt im Schnitt zwar noch keine japanische Dimension erreicht hat, aber tendenziell sich dahin orientiert.

Koo hinterfragte bereits in seinem Buch, "Balance Sheet Recession" (2003), die in Europa verbreitete These, die Konjunkturprogramme der japanischen Regierung hätten nichts hinterlassen außer riesigen Schuldenbergen und aktualisierte seine Forschung in dem Buch, "The Holy Grail of Macroeconomics", welches Martin Wolf seinerzeit in der FT als

" best analysis of what happened to Japan" bezeichnet.

http://www.ft.com/cms/s/0/774c0920-fd1d-11dd-a103-000077b07658.html#axzz16CF2jAuR


Indem Koo Japan attestiert, recht erfolgreich gewesen zu sein, haben wir sozusagen einen empirischen Hinweis, dass eine expansive Wirtschaftspolitik in der gegenwärtigen Krise, und diese ist noch lange nicht vorbei, nicht des Teufels sein muss.

Ich kenne die Verhältnisse in Japan zu wenig, aber ein Blick in die Weltbankdaten verrät, dass das japanische Pro-Kopf -Einkommen in den letzten Jahren kaufkraftbereinigt unter das deutsche oder französische Niveau gefallen ist, aber immer noch ein hohes Niveau ausweist.

Wer sich auf das Interview mit Koo einlassen möchte, sollte zunächst den Kasten "Eine seltene, überaus gefährliche Krankheit" lesen, in dem der von Koo geprägte Begriff, Bilanzrezession erläutert wird.


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