Freitag, 15. Oktober 2010

Wenn das verunsicherte deutsche Bürgertum zum entsetzlichen Kleinbürgertum degeneriert [wollen die genial innovativen natürlich nicht hören]

 


 

Wenn das verunsicherte deutsche Bürgertum

zum entsetzlichen Kleinbürgertum degeneriert

Gedanken zur Zeit 1868 01-10-10:

(jjahnke.net)

 

Es wird eng im deutschen Bürgertum.

Eng, weil viele ihre Ellenbogen ausstellen.

Eng auch, weil die Intolleranz wächst.

Die Reihen werden fester geschlossen.

So gegen potenzielle Aufsteiger aus den unteren Bildungsschichten:

Vorfahrt für die eigenen Kinder.

Sprecht nicht mit den Schmuddelkindern.

Privatschulen breiten sich aus.

Sarrazin gibt jetzt Vielen die Richtung vor: Wir haben die besseren Gene!

Bei einer Sarrazin-Diskussion des Münchner Literaturhauses erscheint

genau dieses gediegene Bürgertum und verbrüdert sich mit Sarrazin.

Seine beiden Kritiker am Podium werden ausgeschrien und -gepfiffen.

Da schreibt der Feulletonist der Süddeutschen Zeitung Peter Fahrenholz:

"Das gediegene Münchner Bügertum hat sich schrecklich danebenbenommen.

In der Münchner Reithalle herrschte ein Hauch von Sportpalast.

Gut gekleidete Grauköpfe ereiferten sich nicht nur, sie geiferten."

So verkommt weltoffenes Bürgertum zum engstirnigen Kleinbürgertum.

Es ist die gleiche Klasse,

auf die sich das Dritte Reich bis in den Untergang hinein verlassen konnte.

Für Solidarität ist in dieser Ellenbogengesellschaft kaum Platz.

Solidarität lernt man hier nur aus Katastrophen.

Da müßte schon alle paar Jahrzehnte ein Weltkrieg verloren werden,

um diese Menschen wieder zur Vernunft zu bringen.

Es sind diese Menschen, die auf eine Sarrazin-Partei warten.

Eigentlich sind sie das Wahlrecht nicht wert, das ihnen die Demokratie einräumt.



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