Freitag, 29. Oktober 2010

Roland Koch: Lohnender Wechsel [Nachdenkseiten]


Roland Koch: Lohnender Wechsel

(Nachdenkseiten)



Ein Ministerpräsident von Hessen verdient rund 176.000 Euro plus Spesen (Sachbezüge) und Altersversorgung.

Ex-Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat aus seiner Meinung nie einen Hehl gemacht: "Politiker verdienen zu wenig ", erklärte er vor der Landtagswahl Anfang 2008.
Zuvor hatte er in seiner Funktion als Aufsichtsratschef des Flughafenbetreibers Fraport das Grundgehalt des Vorstandsvorsitzenden und seines Kassenwarts von 550.000 auf 700.000 Euro erhöht. Möglicherweise mit Blick auf eine dann doch gescheiterte eigene Managertätigkeit bei Fraport. Jetzt ist ihm vielleicht der große Sprung gelungen – ungefähr eine Verzehnfachung seines Gehalts. Sofern er, wie vermutet, Vorstandsvorsitzender des Baukonzerns Bilfinger und Berger werden sollte. Der Vergütungsbericht 2009 gibt Auskunft, was der scheidende Chef Herbert Bodner so 2009 kassierte.

So bekommt Bodner ein Grundgehalt von 674.000 Euro, Tantiemen von zuletzt 770.000 Euro, Sachbezüge von 50.000 Euro, eine Altersversorgung von 270.000 Euro sowie die PSU. Das steht für Performance Share Unit und ist eine auf künftige Kursgewinne Anreizende Geste der Aktionäre für die Profit puschende Politik des Vorstandes.

Quelle:
Frankfurter Rundschau
http://www.fr-online.de/rhein-main/lohnender-wechsel/-/1472796/4783478/-/view/printVersion/-/index.html

Anmerkung MB:

Welche Interessenskollisionen – um ausdrücklich das böse K-Wort zu vermeiden – es im Baugeschäft und insbesondere in der Privatisierungsvariante PPP (Private Public Partnership) gibt, beschreibt Jens

Berger im Spiegelfechter: "Bilfinger Berger sieht seine Zukunft vor allem als Dienstleister und PPP-Auftragnehmer zulasten des Steuerzahlers, Roland Koch ist ein bekennender Fan der Privatisierung zulasten des Steuerzahlers. Hier findet zusammen, was zusammen gehört".
Damit Private Public Partnership in Hessen noch mehr gefördert wird, gibt es dort ein
PPP-Kompetenzzentrum (in anderen Bundesländern gibt es so etwas oder so etwas ähnliches auch); dieses Kompetenzzentrum ist dem hessischen Finanzministerium angegliedert und hat einen Beirat und einen Förderverein.
Das Kompetenzzentrum soll an der Realisierung der folgenden Ziele mitwirken:
  • Definition und Optimierung der PPP-Bedingungen für das Land und die Kommunen
  • Behebung des kommunalen Investitionsstaus
  • Belebung des Baumarktes mit besonderem Augenmerk auf mittelständige Unternehmen
  • Schaffung eines Netzwerks der im PPP-Markt tätigen Unternehmen, Verbände und Institutionen

Dem Beirat des Kompetenzzentrums gehören u.A. an: Bankenverband Hessen e.V., Bauindustrieverband Hessen/Thüringen e.V., Verband Baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. und die Vereinigung hessischer Unternehmerverbände.
Und dem Förderverein "PPP in Hessen" (Der Verein "PPP in Hessen" soll allen am PPP-Prozess Interessierten eine Plattform bieten, sich aktiv an der Entwicklung und Gestaltung von PPP in Hessen zu beteiligen. Wir hoffen, dass der Vereins regen Zuspruch finden wird und das Geschehen rund um Public Private Partnership beleben und voranbringen wird.) gehört u.A. Herr Detlev Knop, Bilfinger Berger AG an.


Zum Thema Interessenkonflikte im kommunalen Dienstleistungssektor Private Public Partnership s. auch "

PPP und andere Grausamkeinten".

http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=3460


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