Montag, 27. September 2010

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Gesundheitsreform:

Schwarz-Gelb knickt erneut vor Pharmalobby ein

(Nachdenkseiten)

http://www.nachdenkseiten.de/?p=6845#h06

Kritiker schmähen den Einfluss der Pharmaindustrie auf die schwarz-gelbe Gesundheitsreform, jetzt gibt es einen weiteren Fall von Lobbyismus: Nach SPIEGEL-Informationen haben sich die Firmen bei der Praxis der Medikamentenprüfung mit ihrem Vorschlag durchgesetzt.

In einem Änderungsantrag der Regierungskoalition zum neuen Arzneigesetz wird nach SPIEGEL-Informationen erneut eine Forderung der Pharmakonzerne übernommen. So soll der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das höchste Entscheidungsgremium für Kassenpatienten, künftig ein neues Medikament nur noch ablehnen können, wenn er dessen Unzweckmäßigkeit beweisen kann.

Damit soll die Beweislast umgekehrt werden. Bisher reichte es, wenn der G-BA feststellte, dass der Nutzen eines Medikaments nicht belegt ist. Dann mussten die Kassen es auch nicht bezahlen.

Grundlage der geplanten Gesetzesänderung ist offenbar ein Gutachten der Anwaltskanzlei Clifford Chance im Auftrag des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen (VfA).

 

Dort heißt es, dass "der Beschluss über die Nutzenbewertung nicht den Feststellungen der Zulassungsbehörde widersprechen darf".
Im Änderungsantrag der Koalition heißt es fast identisch: Der G-BA "darf den Nutzen eines Arzneimittels nicht abweichend von der Beurteilung der Zulassungsbehörde bewerten"."Das ist der Wahnsinn!"

 

Die geplante Änderung ist gravierend. "Das heißt im Umkehrschluss, dass der Nutzen eines Präparats künftig schon durch die Zulassung bewiesen sein soll. Das ist der Wahnsinn!", so Wolfgang Kaesbach, Leiter der Abteilung Arzneimittel beim Spitzenverband der Krankenkassen. "Dem VfA ist es grandios gelungen, die Politik einzuleimen."

 

Auch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen kritisiert die geplante Änderung als "großen Nachteil für Patienten".
Quelle: Spiegel

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,719630,00.html

 

Anmerkung der NDS-Unterstützerin M.G.:

 

Oder anders ausgedrückt: Es ist ungefähr so, als ob man einem Löwen die Neugestaltung der Tränkezeiten an den Wasserlöchern für Gazellen übergäbe.


Posted via email from Beiträge von Andreas Rudolf

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