Donnerstag, 29. Juli 2010

Von der unglaublichen Hype des Wirtschaftsministers: Verbraucherstimmung hebt angeblich deutlich an


global news 2079 27-07-10:

Von der unglaublichen Hype des Wirtschaftsministers:

Verbraucherstimmung hebt angeblich deutlich an

(jjahnke.net)


Dieser Bundeswirtschaftsminster hat gerade wiedereinmal mit seiner Forderung, nach Zulassung von Rentenkürzungen gezeigt, wie wenig er von Psychologie in dieser unsicheren Konjunktursituation mit stagnierendem bis rückläufigem Konsum versteht. Nun schlägt er in die andere Richtung aus und versucht die Konsumenten mit frohen Botschaften in die Läden zu treiben. Die von heute trägt die Überschrift: "Konjunkturelle Erholung hebt Verbraucherstimmung deutlich an". Dabei bezieht er sich auf die heutige Meldung der Gesellschaft für Konsumforschung. Hier seine Presseerklärung:

"Mit der seit dem Frühjahr wieder in Fahrt gekommenen Konjunktur hellt sich die Stimmung der deutschen Verbraucher zusehends auf. Die Konsumenten blicken vor allem wieder deutlich optimistischer auf den Fortgang der weiteren konjunkturellen Erholung, die sich in zunehmendem Maße auch am Arbeitsmarkt durchsetzt. Beschäftigung wird aufgebaut, Kurzarbeit zurückgefahren. Dies stärkt die Zuversicht in die weitere Einkommensentwicklung. Für einen positiven Schubeffekt sorgen darüber hinaus die verschiedenen Entlastungsmaßnahmen bei den Einkommen durch die Politik. Stützend für die Kaufkraft der Verbraucher wirkt sich dabei auch das anhaltend ruhige Preisklima aus. Die Rahmenbedingungen sind also günstig. Deshalb rechne ich damit, dass Kauflaune und Konsum im Verlauf dieses Jahres weiter zunehmen und positiv zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beitragen."

Tatsächlich ist das Konsumklima nach GfK gerade einmal um einen Punkt hinter dem Komma gestiegen und bleibt im längerfristigen Abwärtstrend und in der kürzerfristigen Stagnation (Abb. 04741).

Lediglich die Zukunftserwartung ist stärker gestiegen, doch das ist nur Kaffeesatz und sehr wenig verläßlich.


Auch die Autobranche überwindet die Konjunkturkrise noch nicht, wie SPIEGEL-online heute titelt.Die PKW-Zulassungen dümpeln nach Auslaufen der Abwrackprämie bei Minuswerten um die 30 % gegenüber Vorjahr (Abb. 14897).

Die Zulassungen lagen im ersten Halbjahr 2010 auch noch 10 % unter denen des ersten Vorkrisenhalbjahrs 2008, was zeigt, wie schwer die Krise zugeschlagen hat. In dieser Situation lebt die deutsche Automobilindustrie fast nur vom Export. Der entwickelt sich auch deshalb gut, weil teilweise im Ausland noch Abwrackprämien laufen und weil es mit dem Abriß beim Export einen Rückstau gegeben hat, der jetzt abgearbeitet wird.

 
ULR-short, z.B. für Twitter: http://bit.ly/9cxwkI

Posted via email from Beiträge von Andreas Rudolf

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