Sonntag, 18. Juli 2010

--->>> Die Mär vom Gefäßkiller Cholesterin <<<---


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Jena, Dipl.-Jour. Helena Reinhardt

Die Mär vom Gefäßkiller Cholesterin

Prof. Ulrich Alfons Müller spricht in der Jenaer Abendvorlesung am 28.
Juli über Cholesterin



Jena. Cholesterin gilt als Gefäßkiller, hohe Blutcholesterinwerte
werden daher als gefährliche Bedrohung der Gesundheit angesehen. In
diesem Zusammenhang sind auch viele Lebensmittel in den Verdacht
geraten, hohes Cholesterin und damit Gefäßerkrankungen bis zum
Herzinfarkt auszulösen.

Eigelb und Schnitzel sind inzwischen teilweise rehabilitiert worden.
Aber die Überzeugung, Cholesterin würde Arterienverkalkung
verursachen, hält sich hartnäckig und verunsichert viele Menschen.
"Die Gefährlichkeit von Cholesterin im Blut als alleinige Ursache der
Arteriosklerose wird überschätzt", ist Prof. Ulrich Alfons Müller,
Leiter des Funktionsbereichs Endokrinologie und
Stoffwechselerkrankungen der Klinik für Innere Medizin III am
Universitätsklinikum Jena, überzeugt. "Inzwischen haben viele Studien
gezeigt, dass die seit Jahren geltende Meinung vermutlich überprüft
werden muss", so der Experte. Was dies genau bedeutet, und welche
Folgen das für jeden einzelnen hat, der sich um seinen Cholesterinwert
Sorgen macht, erklärt Prof. Müller am 28. Juli in der Jenaer
Abendvorlesung am Universitätsklinikum Jena, der Vortragsreihe der
GesundheitsUni Jena in Zusammenarbeit mit dem Förderverein des UKJ.
Dabei räumt er mit vielen gängigen Überzeugungen auf, und hinterfragt
auch die Aussagekraft der Cholesterinwerte überhaupt.

"Wir wissen heute, dass sich aus der Höhe des Cholesterinwertes im
Blut nicht ablesen lässt, ob für den Patienten ein gesteigertes Risiko
einer Gefäßerkrankung besteht oder nicht", so Müller. Zwar schützen
die als Statine bekannten cholesterinsenkenden Medikamente vor
Arteriosklerose, aber nicht durch die Absenkung des Cholesterins,
sondern vermutlich primär durch entzündungshemmende Effekte. Auch der
Glaube, dass wir durch unser Essen diesen Wert beeinflussen können,
sei falsch. "Zuviel gegessenes Cholesterin wird normalerweise wieder
ausgeschieden", beschreibt Prof. Müller die Zusammenhänge, "das
Cholesterin im Blut wird dadurch nicht beeinflusst".

Allerdings können Nahrungsmittel mit hohem Cholesteringehalt über eine erhöhte
Energiedichte zu Übergewicht führen, dass wiederum bei extremer Ausprägung
über unterschiedliche Mechanismen gefäßschädigend wirken kann.

Diese und weitere Erkenntnisse sind Thema des Vortrags, der am 28.
Juli um 19.00 Uhr im gut klimatisierten Hörsaal im Klinikum in Lobeda
stattfindet und zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Wie immer steht der Referent im Anschluss für Fragen und Diskussionen
bei einem kleinen Imbiss zur Verfügung.

Terminhinweis:
"Cholesterin im Essen – Ursache für Arterienverkalkung?"
Prof. Dr. Ulrich Alfons Müller, Leiter des Fachbereichs Endokrinologie
und Stoffwechselerkrankungen, Universitätsklinikum Jena
Abendvorlesung der GesundheitsUni Jena und des Fördervereins des UKJ
Termin:         28. Juli, 19.00 Uhr,
Ort:             Hörsaal 1, Universitätsklinikum Jena-Lobeda, Erlanger
Allee 101

Kontakt:
Prof. Dr. Ulrich Alfons Müller
Leiter des Fachbereiches Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen,
Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/93 48 40
E-Mail:

UA.Mueller@med.uni-jena.de

Arten der Pressemitteilung:
Buntes aus der Wissenschaft
Forschungs- / Wissenstransfer

Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege
Medizin


Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news379679

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1461

Posted via email from Beiträge von Andreas Rudolf

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen