Donnerstag, 24. Juni 2010

Die Leichen in den Bilanzen der deutschen und Eurozonen-Banken (jjahnke.net)

 

global news 2042 15-06-10:

Mehr zu den Leichen in den Bilanzen der deutschen und Eurozonen-Banken

http://www.jjahnke.net/rundbr72.html#2042


Die Eurozonenbanken waren schon vor der Finanzkrise erheblich unterkapitalisiert für das große Rad, das sie drehten, das galt besonders für die deutschen (Abb. 16067, 03993). Die Eurozonenbanken brauchten weit mehr neues Kapital als die aus USA oder Großbritannien, bekamen es aber nicht, außer durch staatliche Rettungsaktionen in einigen besonders schlimmen Fällen (z.B. HRE oder einige Landesbanken, siehe Abb. 16012).




Die Bundesbank rechnete noch vor der jetzigen Krise mit Staatsanleihen der Eurozonen-Südschiene mit erheblichen weiteren Verlusten der deutschen Banken (Abb. 16638). Die deutschen Banken haben sich nach den französischen mehr als die anderer Länder mit solchen Staatsanleihen eingedeckt, insgesamt für 330 Mrd Euro (Abb. 16041).



Insgesamt halten die Eurozonenbanken Staatsanleihen verschiedener Länder, die 100 % ihres Eigenkapitals überschreiten (Abb. 16127). Die Griechenlandkrise hat bereits gezeigt, wie empfindlich die Märkte jetzt reagieren, indem sie die Kosten für Credit Default Versicherungen auf Forderungen gegen Banken stark angehoben haben (Abb. 16126). Der Beschluß der Bundesregierung, das nackte Shorten bei Aktien deutscher Banken gesetzlich zu verbieten, und das ohne mindestens eine gemeinsame Regelung in der EU oder Eurozone abzuwarten, hat die Märkte zusätzlich verunsichert.



Die von Deutschland und anderen erzwungenen harten Sparprogramme der Südschienenländer, werden in der Bevölkerung nicht akzeptiert und würden sie das, wäre mit schweren Wirtschaftseinbrüchen zu rechnen. Nicht ohne Grund haben daher wohlhabende Griechen in den vergangenen Monaten fast 20 Milliarden Euro im Ausland investiert. Bei dieser Situation muß z.B. Spanien für seine 10-Jahresanleihe 2,23 % mehr Zins bieten als Deutschland, und das trotz des Eurozonenrettungspakets ein neuer Rekord, seit Spanien den Euro eingeführt hat (Abb. 16130).


Vor allem trauen sich die Banken gegenseitig nicht mehr, wie schon in der ersten Phase der Kreditkrise nach dem Lehman-Konkurs, abzulesen an dem ständig steigenden Euribor-Zins (Abb. 03718). Deutsche Banken haben die weitaus größte Risikoposition gegenüber spanischen Banken (Abb. 16128). Der Chef der zweitgrößten spanischen Bank BBVA räumte jetzt ein, daß die meisten spanischen Unternehmen und Banken bereits vom internationalen Kapitalmarkt abgeschnitten sind (Abb. 16129).




Es ist an der Zeit, endlich auch in der Eurozone einen öffentlichen Streßtest der Banken vorzunehmen, wie es ihn in USA gegeben hat, und unterkapitalisierte Banken zur Aufnahme öffentlichen Kapitals zu zwingen, wenn sie keine privaten Kapitalgeber finden. Im Gegenzug sollten dann auch die Anleihezeichner der Banken über Abschreibungen auf ihre Anleihen einen Beitrag leisten, statt jetzt ziemlich risikolos hohe Zinsen zu kassieren.

Posted via email from Beiträge von Andreas Rudolf

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