Donnerstag, 20. Mai 2010

--->>> Welche Faktoren können die weibliche Libido beeinflussen? <<<--- (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung

Universitätsklinikum Tübingen, Dr. Ellen Katz, 05.05.2010 14:26

Welche Faktoren können die weibliche Libido beeinflussen? -

Aktuell im Journal of Sexual Medicine veröffentlicht

Eine Studie zur Häufigkeit sexueller Funktionsstörungen und deren
möglicher Beein-flussung – auch durch die "Pille" wurde jetzt in der
renommierten Fachzeitschrift "Journal of Sexual Medicine" veröffentlicht.

Die bislang größte Untersuchung zu dieser Fragestellung, mit Befragung von über
1.000 Medizinstudentinnen, wurde unter Federführung des Institutes für
Frauengesundheit Baden Württemberg mit Beteiligung der Universitätskliniken Tübingen,
Heidelberg und Basel durchgeführt.

Ziel der Studie war es, die Häufigkeit und die unterschiedlichen
Formen von Störungen der weiblichen Sexualfunktion zu erforschen.


Ebenfalls untersucht wurde der Zusammenhang von Funktionsstörungen und
hormoneller Verhütung mit der "Pille", genauer mit unterschiedlichen
Formen einer hormonalen Kontrazeption (Empfängnisverhütung). Der
Online-Fragebogen basierte auf dem sogenannten (anerkannt validierten)
Female Sexual Function Index (FSFI) und enthielt gezielte Fragen zur
sexuellen Aktivität und möglichen Einflussfaktoren. Bezüglich einer
eventuell durchgeführten Kontrazeption wurden die Auswirkungen
verschiedener Verhütungsmethoden auf die Sexualfunktion wie auch
unterschiedliche hormonale Kontrazeptiva vergleichend berücksichtigt.

Die Auswertung zeigt, dass von den teilnehmenden Frauen gemäß FSFI-
Definition 32,4 % ein Risiko für sexuelle Dysfunktion haben, und zwar
in den Bereichen Orgasmus (8,7 %), Libido (5,8 %), Befriedigung (2,6 %), Lubrikation (1,2 %), Schmerzen (1,1 %) und sexuelle Erregung (1,0 %).

Stärkere (signifikante) Auswirkungen auf die FSFI-Gesamtauswertung
hatten die Faktoren Verhütungsmethode und Rauchen, wobei die
hormonelle Verhütung mit geringerer Libido und Erregung assoziiert war
als die Nicht-Verhütung und die ausschließlich nichthormonale
Kontrazeption. Weitere Variablen wie Stressbelastung, Schwangerschaft,
Partnerbeziehung und Kinderwunsch hatten ebenfalls einen bedeutenden
Einfluss auf die Sexualfunktion.

Einschränkend weisen die Autoren darauf hin, dass die Studie
entsprechend ihrer Anlage primär nur Assoziationen, nicht aber
Kausalität nachweisen kann. Es scheint daher wichtig, im weiteren
Verlauf der Studie durch detaillierte Untersuchung der Hormoneffekte
auch mögliche Mechanismen nachzuweisen, die dann zu einem besseren
Verständnis der Ätiologie weiblicher Sexualfunktionsstörungen
beitragen können.

Titel der Originalpublikation:
Wallwiener CW, Wallwiener LM, Seeger H, Mueck AO, Bitzer J, and
Wallwiener M; Prevalence of Sexual Dysfunction and Impact of
Contraception in Female German Medical Stu-dents; Journal of Sexual
Medicine; 2010; DOI: 10.1111/j.1743-6109.2010.01742.x

Ansprechpartner für nähere Informationen:

Universitätsklinikum Tübingen
Institut für Frauengesundheit Baden Württemberg, Universitäts-
Frauenklinik
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Alfred O. Mueck
Calwerstr. 7, 72076 Tübingen
Tel. 07071/29-8 48 01, E-Mail Alfred.Mueck@med.uni-tuebingen.de

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse

Sachgebiete:
Medizin

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.jsm.issm.info (zum Journal of Sexual Medicine)




Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news367934

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution82


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