Dienstag, 18. Mai 2010

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Mehrheit der Bürger für Rot-Rot-Grün in NRW?

(Nachdenkseiten)



Nach Online-Umfragen scheint die von CDU und FDP geschürte Angst vor den Linksextremisten nicht mehr zu fruchten.

In NRW scheint es derzeit auf eine rot-rot-grüne Koalition zuzulaufen, wenn die SPD über ihren Schatten springen kann, den sie in Berlin schon längst überwunden hat. Die Aversion der SPD-Altvorderen gegen die Abspalter und Newcomer aus dem Osten ist allerdings von ebenso großer Irrationalität wie Hochmut geprägt, wohingegen die Übereinstimmungen mit den Linken in vielen Fragen auf jeden Fall wesentlich größer als mit der FDP und Teilen der Union ist.


Quelle: Telepolis

Anmerkung WL: Bei der Frage, ob Rot-Rot-Grün in der Bevölkerung nach wie vor als Schreckbild gilt, sei an eine Allensbach-Analyse aus dem Jahre 2007 erinnert. Darüber berichtete damals die FAZ unter dem Titel "Der Zauberklang des Sozialismus". Das Meinungsforschungsinstitut am Bodensee ist gewiss keiner großen Sympathien für die Linke verdächtig. Die verstorbene Chefin Elisabeth Noelle-Neumann war über Jahrzehnte Beraterin von Helmut Kohl. In der damaligen FAZ-Meldung heißt es etwa:

"Seit 1991 stellt das Allensbacher Institut regelmäßig die Frage: "Halten Sie den Sozialismus für eine gute Idee, die schlecht ausgeführt wurde?" Unmittelbar nach Erreichen der deutschen Einheit stimmten 30 Prozent der westdeutschen Bevölkerung der Aussage zu, 45 Prozent wiesen diese These von sich. In den neuen Bundesländern überwog dagegen von Anfang an die Annahme, dass der Sozialismus als solcher eigentlich eine gute Idee und nur seine Umsetzung gescheitert sei. Inzwischen haben sich die Westdeutschen langsam, aber beharrlich dem ostdeutschen Meinungsbild angepasst. Heute sagen 45 Prozent der Bürger in den alten Bundesländern, der Sozialismus sei eine gute Idee, die nur schlecht umgesetzt worden sei, nur noch 27 Prozent widersprechen. …


Das erste Argument lautete: "Was die neue Partei Die Linke fordert, ist vollkommen weltfremd. Die stellen Forderungen auf, die den Wählern gefallen, aber nicht erfüllt werden können. Das halte ich für unseriös." Die Gegenposition lautete: "Die Linke schießt zwar manchmal mit ihren Forderungen über das Ziel hinaus, aber in vielen Punkten hat sie doch eigentlich recht." Die Bevölkerung zeigt sich in dieser Frage gespalten. 40 Prozent stimmen der ersten, 34 Prozent der zweiten Position zu. Dabei sagen relative Mehrheiten der SPD- und Grünen-Anhänger von 39 und 43 Prozent, die Linkspartei habe mit ihren Forderungen in vielen Punkten eigentlich recht…


Wie tief die Linke in das Feld der SPD einbricht, erkennt man daran, dass Kompetenzen, die die Bevölkerung seit Jahrzehnten der SPD zugesprochen hat, heute zum Teil in mindestens gleichem Ausmaß der Linken zugeordnet werden. 44 Prozent meinen, die Linkspartei kümmere sich eher als die SPD um den Abbau sozialer Unterschiede zwischen Arm und Reich, nur 9 Prozent sehen das Thema besser bei der SPD aufgehoben."

Diese Analyse belegt, dass die Rote-Socken-Kampagne der CDU im NRW-Wahlkampf völlig an der Stimmung im Lande vorbeigegangen ist. Die Stigmatisierung der Linken ist eher ein Thema der Medien, als dass es bei der Bevölkerung noch verfangen könnte.

Posted via email from 01159 Dresden Löbtau-Süd und Umgebung

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