Dienstag, 11. Mai 2010

--->>> 10.000 Familienunternehmen stehen zwischen 2010 und 2014 zur Übernahme an <<<--

Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Institut für Mittelstandsforschung Bonn, Oliver Arentz,


IfM Bonn schätzt: 110.000 Familienunternehmen stehen zwischen 2010 und
2014 zur Übernahme an

Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn schätzt seit Beginn
der 1990er Jahre die Anzahl der anstehenden Unternehmensübertragungen
in Deutschland. Aufgrund neuer, erst seit kurzer Zeit verfügbarer
Datenquellen konnte die Methodik zuletzt weiterentwickelt und die Güte
der Ergebnisse verbessert werden. Das IfM Bonn geht auf Grundlage der
neuen Berechnungen davon aus, dass die Nachfolgefrage im Zeitraum von
2010 bis 2014 für knapp 110.000 Familienunternehmen relevant sein
wird.

Die Nachfolgefrage stellt sich in Familienunternehmen dann, wenn der
Eigentümer aus der Führung seines Unternehmens alters- oder
krankheitsbedingt ausscheidet oder verstirbt und das Unternehmen ein
hinreichendes Potenzial für eine Übernahme bietet. Wie viele
Familienunternehmen in den nächsten fünf Jahren vor der
Herausforderung stehen, einen Nachfolger finden zu müssen, hat das IfM
Bonn mittels eines verbesserten Schätzverfahrens ermittelt. Demnach
steht in knapp 110.000 Familienunternehmen in dem Zeitraum von 2010
bis 2014 die Übergabe an (ca. 3 % aller Familienunternehmen). Dies
entspricht 22.000 Übergaben pro Jahr (siehe Abbildung). Von den
Übergaben werden im Fünf-Jahres-Zeitraum 1,4 Mio. Beschäftigte oder
287.000 Beschäftigte pro Jahr betroffen sein. Den häufigsten
Übergabegrund stellt dabei mit einem Anteil von 86 % das Erreichen des
Ruhestandsalters dar, gefolgt durch Übergaben aufgrund von Tod (10 %)
und Krankheit des Eigentümers (4 %).

Warum die Zahl der Unternehmensübertragungen gesunken ist

Im Vergleich zu den vorhergehenden Schätzungen ist die nunmehr
ausgewiesene Zahl der Unternehmensübertragungen deutlich gesunken.
Dies liegt im neuen Schätzverfahren begründet. Neuerdings zugängliche
Datenquellen erlauben eine sachgerechtere Abgrenzung sogenannter
übernahmewürdiger Unternehmen. Dies sind Unternehmen, die über eine
hinreichende Substanz verfügen, die sie für Übernehmer wirtschaftlich
attraktiv machen. In der Vergangenheit wurde hierfür mangels besserer
Daten ein Jahresumsatz von mindestens 50.000 Euro angesetzt.
Mittlerweile liegen Informationen zu den Gewinnen der Unternehmen vor,
die wesentlich besser geeignet sind, die Übernahmewürdigkeit zu
bestimmen. Nach dem neuen Verfahren gilt ein Unternehmen als
übernahmewürdig, wenn es mindestens einen Jahresgewinn in der Höhe
eines durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommens zuzüglich des
Arbeitgeberanteils zur Sozialversicherung (derzeit: rund 49.500 Euro)
erwirtschaftet.

Schätzungen der Zahl der Unternehmensübertragungen in den einzelnen
Bundesländern folgen in Kürze.

Hintergründe zum IfM Bonn

Das IfM Bonn wurde im Jahr 1957 gegründet. Träger des Instituts sind
das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und das
Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes
Nordrhein-Westfalen. Das IfM Bonn erforscht die Lage, Entwicklung und
Probleme des Mittelstands rund um die Themenfelder Mittelstand und
Gesellschaft/Staat, Lebenszyklus von Unternehmen, Unternehmensführung
und stellt umfangreiche Daten zur Mittelstands- und Gründungsstatistik
bereit.

Ansprechpartner

Professor Dr. Frank Wallau
Tel.: 0228 - 72 997 - 48
E-Mail: Wallau@ifm-bonn.org

Sven Boerger
Tel.: 0228 - 72 997 - 36
E-Mail: Boerger@ifm-bonn.org

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse
Wissenschaftliche Publikationen

Sachgebiete:
Politik
Wirtschaft

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
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Jährliche Unternehmensübertragungen und betroffene Beschäftigte nach
Übertragungsursache im Zeitraum 2010 bis 2014

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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
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