Freitag, 16. April 2010

"Macht Kiffen verrückt?" - BZgA-Angebot zum Selbsttest bei Cannabiskonsum [idw]


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,
Dr. Marita Völker- Albert, 16.04.2010 09:47

"Macht Kiffen verrückt?" -

BZgA-Angebot zum Selbsttest bei Cannabiskonsum


"Macht Kiffen verrückt?" - Dies ist eine der häufigsten Fragen auf
<
www.drugcom.de>, dem Informations- und Beratungsportal der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu Sucht und Drogen.
Tatsächlich weisen aktuelle wissenschaftliche Studien auf ein erhöhtes
Psychose-Risiko bei Cannabiskonsum hin. Den Selbsttest "cannabis
check" hat die BZgA deshalb durch einen neuen Fragebogen zu
psychischen Erkrankungen ergänzt, um Cannabiskonsumierende über dieses
wichtige Thema zu informieren.

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in
Deutschland. Etwa jeder vierte Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17
Jahren und beinahe jeder zweite junge Erwachsene hat schon einmal
Cannabis konsumiert. Die gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums
werden allerdings häufig unterschätzt. Neben dem Risiko einer
Abhängigkeit wird seit längerer Zeit auch die Gefahr für psychotische
Erkrankungen, zu der auch die Schizophrenie zählt, in der Wissenschaft
diskutiert.

Aus diesem Grund hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
in ihrem Internetportal <
www.drugcom.de> den Selbsttest "cannabis
check", mit dem junge Menschen ihren Cannabiskonsum überprüfen können,
durch einen Kurzfragebogen zu psychischen Erkrankungen ergänzt. Je
nach Konsummuster und Risikoprofil bekommen die Nutzerinnen und Nutzer
des "cannabis check" eine auf sie zugeschnittene Ausstiegsempfehlung.
Hierzu gehört beispielsweise auch der Hinweis, das Programm "quit the
shit" für eine Konsumreduktion und den Ausstieg zu nutzen. "Quit the
shit" wird ebenfalls auf <
www.drugcom.de> angeboten.

"Mit diesem zusätzlichen Angebot wollen wir gezielt junge Menschen,
die Cannabis konsumieren, ansprechen und sie über die Gefahren der
Entwicklung einer Psychose als Folge von Cannabiskonsum informieren",
sagt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung. "Psychotische Erkrankungen wie die
Schizophrenie haben sehr einschneidende Auswirkungen auf die
Gesundheit und soziale Entwicklung von Betroffenen, beispielsweise auf
schulische und berufliche Entwicklungschancen. Davor wollen wir junge
Menschen warnen. Der aktualisierte Selbsttest ist so angelegt, dass
jeder seinen individuellen Konsum im Hinblick auf mögliche Risiken
einordnen kann. Die Informationen werden nicht an Dritte
weitergegeben, sondern dienen ausschließlich Betroffenen zur
Selbsteinschätzung."

Schizophrenie ist eine sehr schwere Erkrankung, die vorwiegend junge
Menschen betrifft. Damit einher geht immer ein Realitätsverlust, der
durch Wahnvorstellungen wie Verfolgungswahn und/oder Halluzinationen
gekennzeichnet ist. Nach Angaben der WHO erkranken weltweit etwa 7 von
1.000 Menschen an Schizophrenie.

Dem aktuellen Forschungsstand zufolge muss davon ausgegangen werden,
dass insbesondere der regelmäßige Konsum von Cannabis das Risiko für
den Ausbruch einer dauerhaften Psychose wie der Schizophrenie bei
hierfür anfälligen Personen erhöht. Cannabis ist wahrscheinlich nicht
die alleinige Ursache. Es kann aber im Zusammenspiel mit anderen
Faktoren wie genetische oder erworbene Prädispositionen dazu führen,
dass die Schwelle zur Psychose überschritten wird. Dafür spricht auch,
dass Studien auf einen Dosis-Wirkungs-Zusammenhang hinweisen: Je
intensiver der Cannabiskonsum ist, desto wahrscheinlicher wird der
Ausbruch einer Psychose. Die BZgA sensibilisiert deshalb
Cannabiskonsumierende für mögliche Folgen und bietet konkrete Hilfen
zum Ausstieg aus dem Cannabiskonsum an.

Informationen zu Cannabis, der "cannabis check" und das
Ausstiegsprogramm "quit the shit" stehen unter <
www.drugcom.de>

Arten der Pressemitteilung:
Buntes aus der Wissenschaft

Sachgebiete:
Gesellschaft
Medizin
Psychologie



Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news364524

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1232

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