Montag, 19. April 2010

[idw] Supercomputer-Rekordjagd an Wiener Universitäten

Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Wien, Mag. Werner Sommer, 19.04.2010 13:46

Supercomputer-Rekordjagd an Wiener Universitäten

Der Vienna Scientifc Cluster (VSC), gemeinsamer Hochleistungsrechner
von TU Wien, Universität Wien und Universität für Bodenkultur (BOKU)
ist ein Erfolgsprojekt. Seine Rechenpower ist unter
WissenschafterInnen heiß begehrt.

Groß waren die Erwartungen, die in den neuen Supercomputer Vienna
Scientific Cluster (VSC) von TU Wien, Universität Wien und BOKU
gesetzt wurden, als man ihn im November 2009 feierlich eröffnete. Nach
einigen Monaten im Dauereinsatz sind WissenschafterInnen und
ComputertechnikerInnen voll zufrieden: Der VSC ist ein großer Erfolg,
die hohen Erwartungen konnten erfüllt werden und er erweist sich als
eine wichtige Stärkung des Wissenschaftsstandortes Wien.

Gleich drei Universitäten teilen sich den Supercomputer: Neben der TU
Wien, an der der Rechner beherbergt ist, sind auch die Universität
Wien und die Universität für Bodenkultur am Vienna Scientific Cluster
(VSC) beteiligt. Durch diese Kooperation war es möglich, einen
Supercomputer von internationalem Rang aufzubauen. Der VSC ist der
schnellste Rechner Österreichs und gehört zu den 200
leistungsfähigsten Computern der Welt.

Ferrari fahren zu Forschungszwecken

Für die Forscherinnen und Forscher, die den VSC verwenden, sind aber
weniger die technischen Daten des Computerclusters von Bedeutung, als
vielmehr die Rechenpower, die sie am neuen Rechner tatsächlich nützen
können. Auch ein Rennwagen bringt schließlich wenig, wenn alle
gleichzeitig fahren wollen und jeder im Stau feststeckt. Die
Verteilung der Rechenkapazitäten an die einzelnen Forschungsgruppen
der drei Universitäten läuft allerdings problemlos: "Der VSC ist gut
ausgelastet, aber nicht überlastet" bestätigt Dr. Jan Zabloudil, der
den Supercomputer als Systemadministrator technisch betreut.

Unverzichtbares Arbeitsgerät

Auch unter den WissenschafterInnen herrscht volle Zufriedenheit mit
dem VSC: "Für uns ist der neue Supercomputer ein unverzichtbares
Arbeitsgerät geworden", erklärt Prof. Anton Rebhan vom Institut für
Theoretische Physik der TU Wien. Er leitet eines der derzeit
rechenintensivsten Forschungsprojekte am VSC. Gemeinsam mit seinem
Assistenten Andreas Ipp erforscht er das Verhalten subatomarer
Teilchen bei Schwerionenkollisionen, wie sie demnächst am Large Hadron
Collider (LHC) des CERN in Genf durchgeführt werden sollen. "Die
Rechenleistung des VSC ermöglicht uns, diese sehr aufwändigen
Simulationen besser und exakter durchzuführen, als das bisher machbar
war - dadurch gibt es natürlich international großes Interesse an
unseren Rechenergebnissen", meint Andreas Ipp. Für eine breite Palette
von wissenschaftlichen Fragestellungen wird der VSC derzeit
eingesetzt. Das Anwendungsgebiet reicht von Quantenphysik bis zur
Astronomie, von Materialwissenschaften bis hin zu Biochemie.

Zahlen und Fakten

Der Hochleistungsrechner besteht aus 436 Rechnerknoten mit insgesamt
3.488 Prozessorkernen. Für wissenschaftliche Simulationsrechnungen,
bei denen oft viele verschiedene Prozessoren gleichzeitig arbeiten
müssen, ist er damit bestens ausgerüstet. Insgesamt kommt der VSC auf
eine Rechenleistung von über 35 Teraflops. Ein Teraflop bedeutet eine
Billion Rechenoperationen pro Sekunde. Zum Vergleich: Ein
Pentium-4-Prozessor mit 3 Gigahertz schafft gerade mal 0,006
Teraflops. In dem winzigen Sekundenbruchteil, den ein Düsenjet
benötigt, um die Strecke von einem Millimeter zurückzulegen, kann der
neue Hochleistungsrechner über hundert Millionen Zahlen addieren. Auch
wenn der VSC bisher den Anforderungen voll gerecht wird, könnte er
sogar noch weiter ausgebaut werden.

Fotodowload:

Link:

Rückfragehinweis:
Technische Universität Wien
Zentraler Informatikdienst (ZID)
Systemadministration VSC
Ing. Peter Berger
T: +43 (1) 58801 - 420 70


Aussender:
Technische Universität Wien
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
DI Florian Aigner
T: +43 (1) 58801 - 13633

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsprojekte
Kooperationen

Sachgebiete:
Elektrotechnik
Informationstechnik
Maschinenbau
Mathematik
Physik / Astronomie

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/pages/de/image113825
VSC Innenansicht (C) TU Wien

http://idw-online.de/pages/de/image113826
VSC Außenansicht (C) TU Wien

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news364922

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution88

Posted via email from 01159 Dresden Löbtau-Süd und Umgebung

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen