Montag, 19. April 2010

--->>> Alles nur Technik und Taktik? <<<--- Telekom Baskets an der Deutschen Sporthochschule getestet



Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Sporthochschule Köln, Sabine Maas, 16.04.2010 15:51

Alles nur Technik und Taktik?

Telekom Baskets an der Deutschen Sporthochschule getestet


Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Kreativität - welche Bedeutung haben
kognitive Faktoren in den Sportspielen?


Ihren ehemaligen Co-Trainer Karsten Schul trafen die Spieler der
Telekom Baskets Bonn am vergangenen Freitag in anderer Funktion
wieder: Das Team des deutschen Vize-Meisters wurde im Institut für
Kognitions- und Sportspielforschung der Deutschen Sporthochschule
einer Batterie von Testverfahren unterzogen, bei denen es um kognitive
Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Gedächtnis, oder
Kreativität ging. Individuelle Trainingsprogramme, die kognitive
Kompetenzen schulen, davon ist Institutsleiter Professor Daniel
Memmert überzeugt, können entscheidend zum Erfolg eines Teams beitragen.

Untersucht wurde u.a. die Bedeutung externer Einflüsse: Lässt sich ein
Spieler leicht ablenken - durch Zuschauer, Mit- oder Gegenspieler?
Eine zentrale Rolle spielt hier das Arbeitsgedächtnis, ein Speicher,
der eine kleine Menge von Informationen in einem aktiven jederzeit
verfügbaren Stadium bereithält. Je besser dieser Informationsspeicher
ausgeprägt ist, desto besser kann ein Spieler in einzelnen Situationen reagieren.

Karsten Schul: "Ein einfaches Beispiel ist der Schnellangriff im Basketball:
Häufig erleben wir die Situation, dass ein Spieler bei einem Fast Break einen
freien Spieler nicht anspielt.

Die Mechanismen, die dazu führen, untersuchen wir mit unserer
Testbatterie." Komplexe Spielsituationen verlangen in der Regel einen
breit eingestellten Aufmerksamkeitsfokus. "Ein Spielmacher, der eine
Anspielstation sucht, muss viele Infos gleichzeitig aufnehmen", so
Institutsmitarbeiter Philip Furley. "Bei der Ausführung eines
entscheidenden Freiwurfs darf der Aufmerksamkeitsfokus dagegen nur
sehr eng sein."

Nach Auswertung der Daten erstellt das Forscherteam für jeden Spieler
ein persönliches Profil mit kognitiven Stärken und Schwächen, das
nicht nur die Entwicklung individueller Trainingsprogramme möglich
macht, sondern auch dem Trainer dabei hilft, in spielentscheidenden
Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Einen wichtigen Hinweis für die Trainer liefert die wissenschaftliche
Arbeit des Instituts jetzt schon: "Aktuelle Befunde aus unseren
Forschungen weisen darauf hin, dass Trainer die Spieler unmittelbar
vor dem Wettkampf nicht mit zu vielen taktischen Anweisungen 'füttern'
sollten", so Institutsleiter Memmert. "Viel wichtiger in der Ansprache
vor dem Spiel ist das Thema 'Motivation'."

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsprojekte

Sachgebiete:
Sportwissenschaft

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dshs-koeln.de/wps/portal/sportspiel_de/ Institut für Kognitions-
und Sportspielforschung

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
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Telekom Baskets an der Deutschen Sporthochschule getestet.


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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
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