Freitag, 26. März 2010

[idw] TU Berlin: Sparsame Elektronik für die Zukunft

Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Berlin, Dr. Kristina R. Zerges, 26.03.2010
16:31


TU Berlin: Sparsame Elektronik für die Zukunft


Forscher wollen Stromverbrauch elektronischer Bauteile millionenfach
senken - TU-Forscher beteiligt an 24,5-Millionen-Dollar Projekt in den
USA

Die internationale Wissenschaft hat dem rapide steigenden
Stromverbrauch in der Elektronik den Kampf angesagt. Ende Februar
bewilligte die amerikanische National Science Foundation (NSF) die
Einrichtung von fünf neuen Wissenschafts- und Technologie-Zentren. An
einem davon, das auf die Entwicklung innovativer Verfahren zur
Reduzierung des massiven Strombedarfs von elektronischen und
photonischen Bauteilen zielt und das mit 24,5 Millionen US-Dollar
gefördert wird, ist als einer von drei internationalen Partnern das
Institut für Festkörperphysik der TU Berlin unter Leitung von Prof.
Dr. Dieter Bimberg beteiligt.

Das ambitionierte neue Zentrum wird an der University of California in
Berkeley bei Professor Eli Yablonovitch angesiedelt sein. Es wird eng
mit mehreren amerikanischen Instituten zusammenarbeiten, unter anderem
mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston. Es
basiert auf einem der fünf Vorschläge, die in einem aufwändigen
Verfahren, an dem rund 100 Programm-Direktoren der gesamten NSF
beteiligt waren, aus ursprünglich 247 Anträgen ausgewählt wurden.

"Die fünf neuen Wissenschafts- und Technologie-Zentren (STCs) werden
Weltklasse-Teams aus Forschern und Hochschullehrern vereinen, Lernen,
Forschen und Entwickeln auf innovative Weise integrieren, komplexe
Probleme, die eine langfristige Unterstützung benötigen, bewältigen
und neue Technologien hervorbringen, die bedeutende Auswirkungen auf
unsere Zukunft haben werden", prognostizierte NSF-Direktor Arden L.
Bement. Die NSF in Arlington, Virginia, ist die größte
Forschungsförderungseinrichtung der US-Regierung. Sie unterstützt
Forschung und Bildung auf allen Feldern der Wissenschaften, außer der
Medizin. Mit ihrem jährlichen Budget von fast sechs Milliarden Dollar
ist sie die größte unabhängige Drittmittelgeberin für
Grundlagenforschung an Hochschulen in den USA.


Wenige Milliwatt sollen künftig ausreichend sein

"Center for Energy Efficient Electronics Science" (E3S) wird das neue
Center heißen, an dem die TU Berlin beteiligt ist. Es wird sich der
Herausforderung widmen, die Energie-Effizienz elektronischer
Informationsprozesse zu steigern. In den letzten Jahren stieg der
Stromverbrauch in der Elektronik dramatisch an. Wissenschaftler
erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt, wenn es keine
entscheidenden Veränderungen des Energiebedarfs bei den grundlegenden
Bauelementen gibt. E3S wird nach Konzepten und wissenschaftlichen
Grundlagen suchen, die es Bauelementen mit einem Stromverbrauch von
nur wenigen Milliwatt ermöglichen, herkömmliche und vergleichsweise
"energiefressende" elektronische und optoelektronische Module zu
ersetzen, zum Beispiel in zukünftigen Servern.


"Wir sind sehr stolz, dass unsere Forschungsleistungen insbesondere
auf dem Gebiet der Nanostrukturen und Quantenpunkte, mit der
Entwicklung von Nanoflash-Speichern und Einzelquantenpunkt-Lasern,
durch die Beteiligung an einem so renommierten Projekt eine derartige
internationale Anerkennung findet", erklärt Professor Dieter Bimberg.
"Unser Institut wird mit seiner Expertise in der Herstellung,
Charakterisierung und Modellierung von Nanostrukturen und in der
Herstellung nano-photonischer Bauelemente zum Gelingen des STCs
beitragen. Mit gemeinsamer Anstrengung werden wir den Stromverbrauch
in der Elektronik um ein Millionenfaches senken können." Um dieses
hohe Ziel zu erreichen, können die TU-Forscher unter anderem auch auf
die Kompetenz von mehr als 100 Wissenschaftlern zurückgreifen, die im
TU-Sonderforschungsbereich "Halbleiter-Nanophotonik: Materialien,
Modelle, Bauelemente" zusammengeschlossen sind. Integriert in den 2008
eingerichteten Sfb ist ein Graduiertenkolleg, welches jungen
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern damit die
Möglichkeit gibt, in ambitionierten nationalen und internationalen
Programmen zu arbeiten.
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Fotomaterial zum Download
www.tu-berlin.de/?id=79553

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Dieter Bimberg,
Technische Universität Berlin, Institut für Festkörperphysik, Tel.:
030 / 314-22783, E-Mail: bimberg@physik.tu-berlin.de

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"EIN-Blick für Journalisten" - Serviceangebot der TU Berlin für
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Arten der Pressemitteilung:
Forschungsprojekte

Sachgebiete:
Elektrotechnik
Energie
Umwelt / Ökologie
Wirtschaft

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