Mittwoch, 24. März 2010

Hintergrundinformationen Anti-Islam-Kampagnen von "pro NRW" von der Arbeitsstelle Neonazismus der FH Düsseldorf

Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Fachhochschule Düsseldorf, Simone Fischer, 23.03.2010 15:42

Hintergrundinformationen über Anti-Islam-Kampagnen von "pro NRW" von
der Arbeitsstelle Neonazismus der FH Düsseldorf

Unter dem Deckmantel einer "Bürgerbewegung" tritt mit "pro NRW" eine
Wahlpartei des extrem rechten Lagers zu den Landtagswahlen in
Nordrhein-Westfalen an.

Mit rechtspopulistischen Kampagnen gegen Muslime versucht diese
Gruppierung, in der heißen Wahlkampfzeit Stimmung zu machen. So
kündigte "pro NRW" zum kommenden Wochenende eine "Anti-Minarett-
Konferenz" in Gelsenkirchen sowie einen "Sternmarsch" zur Merkez-
Moschee in Duisburg-Marxloh an. Mit solchen Inszenierungen wird an
einer Eskalationsschraube mit dem Ziel gedreht, daraus politisch
Kapital zu schlagen.

In der kommunalen politischen Debatte herrscht oftmals Unklarheit über
die genaueren Hintergründe und Propagandamethoden dieser
Rechtsaußengruppierung vor. Daher nahm sich die
Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen in NRW
(LAGA NRW) des Themas an und bat die Arbeitsstelle Neonazismus der
Fachhochschule Düsseldorf um eine Expertise über die PRO-Bewegung in
Form einer Broschüre. Die Broschüre fand weite Verbreitung in den
Kommunen.

Der Arbeitskreis Ruhr gegen rechtsextreme Tendenzen bei Jugendlichen
(AK Ruhr), dem weit über 50 kommunale Jugendämter, öffentliche
Einrichtungen, Organisationen und Vereine angehören, nahm sich deshalb
im Vorfeld der Landtagswahlen in NRW erneut des Themas an und bat die
Arbeitsstelle Neonazismus um eine aktualisierte Neufassung der
Expertise, die hiermit vorgestellt wird.
Hierzu Tayfun Keltek, Vorsitzender der LAGA NRW: "Aufklärung über die
Hintergründe dieser rechtspopulistischen Kampagnen ist dringend
geboten. Denn gerade im Wahlkampf muss deutlich gemacht werden, wie
die extreme Rechte versucht, auf dem Rücken von Minderheiten auf
Stimmenfang zu gehen!"

Der Rechtsextremismusforscher an der FH D, Alexander Häusler, Autor
der Studie erklärt: "Hiermit möchten wir in komprimierter und leicht
verständlicher Form eine aktuelle Hilfestellung für die konkrete
Aufklärung über rechtspopulistische und kulturrassistische Kampagnen
von Rechtsaußen in den Kommunen bieten."
Die 1987 von Prof. Christiane Rajewsky gegründete Einrichtung wurde
1994 durch das nordrhein-westfälische Ministerium für Wissenschaft und
Forschung als Forschungsschwerpunkt "Rechtsextremismus und
Neonazismus" anerkannt.
Der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter des Forschungsschwerpunkts, der als "Arbeitsstelle
Neonazismus" in der Öffentlichkeit bekannt.

Die Studie ist online als pdf verfügbar auf den Onlineportalen der
Arbeitsstelle Neonazismus, dem AK Ruhr und der LAGA NRW.

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse
Wissenschaftliche Publikationen

Sachgebiete:
Gesellschaft
Politik
Religion

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.arbeitsstelle-neonazismus.de/
http://sites.google.com/site/akruhr/
http://www.laga-nrw.de

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news361412

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution637

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