Samstag, 27. März 2010

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Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Franz-Georg Elpers, 25.03.2010
09:00


Cremen, pudern, peelen: "grüner Weg" für eine umweltschonende
Kosmetik?


RWTH Aachen entwickelt neues Testverfahren für Inhaltsstoffe von
Körperpflegeprodukten - DBU fördert


Aachen. Sie beugen lästigen Fältchen vor, machen müde Augen munter
oder beleben sprödes Haar: Die Palette an Körperpflegeprodukten ist
breit. Doch was der Haut schmeichelt, kann die Umwelt belasten. Die
Risiken mancher Inhaltsstoffe sind allerdings nicht leicht zu
bestimmen. Besonders bei schwer löslichen organischen Verbindungen
greifen klassische Testsysteme zu kurz. Das Institut für
Umweltforschung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule
(RWTH) Aachen entwickelt daher gemeinsam mit der Firma ECT
Ökotoxikologe (Flörsheim am Main) und dem Industrieverband
Körperpflege- und Waschmittel (IKW, Frankfurt am Main) eine neue
Methode, um möglicherweise umweltbelastende Inhaltsstoffe von
Kosmetika genauer zu erkennen. "Damit kann das Risiko für Gewässer
besser abgeschätzt, können umweltgefährdende Substanzen durch
umweltverträgliche ersetzt werden", so Dr. Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die das
Projekt mit rund 100.000 Euro fördert.


Etwa 40 Millionen chemische Verbindungen sind heutzutage bekannt, an
die 400.000 neue werden jährlich entwickelt. Nur ein Bruchteil davon
wird in der Kosmetikindustrie genutzt - darunter die Gruppe der schwer
löslichen organischen Verbindungen. "Sie kommen zum Beispiel als
Hilfsmittel in Cremes, Shampoos und Duschgels zum Einsatz, um
eigentlich nicht mischbare Inhaltsstoffe wie Öl und Wasser zu
verbinden", erklärt Prof. Dr. Andreas Schäffer vom Institut für
Umweltforschung der RWTH Aachen. Zunächst aufgetragen auf die Haut,
werden die Substanzen nach dem Waschen und Duschen abgespült und
gelangen so ins Abwasser- und Klärsystem, unter Umständen auch in
Oberflächengewässer. Ihre Effekte auf Pflanzen und Lebewesen seien mit
den klassischen Testsystemen nur schwer zu erfassen.


In dem Projekt soll eine verbesserte Methode entwickelt werden, um die
Auswirkungen der schwer löslichen organischen Verbindungen auf die
Umwelt schnell und einfach beurteilen zu können. "Mit sieben
unterschiedlichen Stoffen untersuchen wir im Labor zum Beispiel anhand
von Algen, wie sich die chemischen Substanzen möglicherweise in der
Natur verhalten", erläutert Schäffer. "Ist das Vorhaben erfolgreich,
können die Mitglieder unseres Verbandes das System bundesweit dazu
nutzen, die von ihnen eingesetzten Stoffe zu bewerten und für die
Umwelt unbedenkliche Substanzen für ihre Produkte auszuwählen", betont
Birgit Huber vom IKW. Vor allem kleine und mittelständische
Unternehmen würden von dem Projekt profitieren, da diese häufig nicht
über eigene Labore verfügten, um solche Testverfahren zu entwickeln.


Rund 13 Milliarden Euro gaben Verbraucher 2009 für Parfüms, Deos,
Seifen und Co. aus. Der Körperpflegemarkt in Deutschland ist nach wie
vor ein wachsender Wirtschaftszweig. "Wird hier noch stärker auf
Nachhaltigkeit gesetzt, lässt sich die Umwelt erheblich entlasten",
sagt Brickwedde. Für den DBU-Generalsekretär stärkt das Projekt sowohl
Umwelt- als auch Verbraucherschutz: "Zukunftsfähige Chemikalien
sollten leistungsfähig sein, ohne Mensch und Natur zu gefährden."

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Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter
www.dbu.de

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsprojekte

Sachgebiete:
Chemie
Umwelt / Ökologie

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/pages/de/image112295
Auf Körperpflegeprodukte wollen die Verbraucher in Deutschland nicht verzichten. Der Wirtschaftszweig wächst nach wie vor.

http://idw-online.de/pages/de/image112296
Um die Produkteigenschaften von Kosmetika zu verbessern, werden die Auswirkungen ihrer Inhaltsstoffe im Labor anhand von Algen untersucht.

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news361681

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution997

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