Mittwoch, 24. Februar 2010

[idw] Internetnutzung per Handy legt deutlich zu - Männer drei Mal häufiger mobil im Internet als Frauen

Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung


Technische Universität Dresden, Kim-Astrid Magister, 24.02.2010 14:18

Internetnutzung per Handy legt deutlich zu - Männer drei Mal häufiger
mobil im Internet als Frauen


Die Nutzung des Internets mit dem Handy konnte in den letzten sechs
Monaten deutlich zulegen, dies hat eine Umfrage der Professur für
Kommunikationswirtschaft der Fakultät Verkehrswissenschaften
"Friedrich List" an der TU Dresden ergeben.


Schon 17,9 Prozent aller befragten Handybesitzer haben bereits mit
ihrem Handy im Internet gesurft. Weitere 7,8 Prozent gaben an, dies
schon auf Geräten Dritter probiert zu haben. "Es ist damit eine
deutliche Steigerung gegenüber unserer Erhebung im Sommer 2009
festzustellen," so René Pessier, Leiter der Studie und Mitarbeiter an
der Professur für Kommunikationswirtschaft. Die letzte Erhebung im
Juni/Juli 2009 ergab einen Anteil von nur 9,3 Prozent mobiler
Internetnutzer. Zu der Steigerung hat auch das Weihnachtsgeschäft
beigetragen, welches traditionell die Hochzeit für Vertragswechsel und
-verlängerungen, verbunden mit neuen Endgeräten, ist, so die Forscher.
Im Segment der 15- bis 24-Jährigen liegt der Anteil von Nutzern des
mobilen Internets mit fast 30 Prozent am höchsten.

Mit zunehmendem Alter sinkt dabei der Anteil bis auf ein Prozent in der
Altersgruppe der über 64-Jährigen.

Ein deutlicher Geschlechterunterschied ist über alle Altersgruppen
festzustellen. Etwa 27 Prozent aller Männer haben im Gegensatz zu acht
Prozent der Frauen mit ihrem Mobilfunkgerät bereits mobil das Internet
genutzt. Der größte Unterschied findet sich in der Altersgruppe von 45 bis 54 Jahren,
in dem der Anteil der Männer 24,6 Prozent und der der Frauen 2,2 Prozent beträgt.

"Die Nutzungsintensität steigt zunehmend an", so René Pessier.
Mittlerweile nutzt fast jeder Zweite täglich und fast 70 Prozent
mindestens einmal in der Woche das mobile Internet. Bezogen auf die
Gesamtzahl aller Handybesitzer nutzte jedoch trotzdem nicht mal jeder
Zehnte täglich das Internet per Handy. Daraus ergibt sich ein enormes
Potenzial im Vergleich zum stationären Internet von zu Hause, so die Forscher.

Der Durchbruch in der gesamten Breite der Bevölkerung kann
daher im Vergleich zur Gesamtanzahl der Handynutzer noch nicht konstatiert werden.

Hinsichtlich konkreter Dienste ist die höchste Nutzungsintensität bei
E-Mail-Diensten zu verzeichnen. Hohe Anteile sind auch bei Nachrichten
und Lexika festzustellen. Soziale Netzwerke liegen mit 29,3 Prozent
vor Instant Messaging mit 20 Prozent. In der Altersgruppe 15 bis 24
Jahre liegt der Anteil der sozialen Netzwerke mit 44,6 Prozent am
höchsten. Über alle Altersgruppen nutzen Frauen soziale Netzwerke
mobil deutlich intensiver (51,9 Prozent, Männer23,2 Prozent).

Auch bei anderen Diensten ergeben sich deutliche
geschlechterspezifische Unterschiede. "Das unterschiedliche
Nutzungsverhalten verschiedener Zielgruppen muss bei der Vermarktung
berücksichtigt werden, um zum Beispiel den momentan geringen
Nutzungsanteil bei Frauen zu erhöhen" so René Pessier.

Demnach müssen die nutzbaren Inhalte deutlicher gegenüber dem reinen technischen
Zugang kommuniziert werden.

Generell kann die einfache Nutzung durch Applikationen, sogenannte
Apps, dabei ein Vermarktungsargument sein. Diese wurden schon von 44,7
Prozent der Befragten mobilen Internetnutzer mindestens einmal
heruntergeladen.

In den nächsten Monaten wird sich durch ein mittlerweile sehr breites
Angebot an Handys mit komfortabler Zugangsmöglichkeit zum Internet der
Wachstumstrend weiter fortsetzen, so die Forscher. Insbesondere die
preisgünstigeren und subventionierten Geräte der Netzbetreiber werden
in den jungen Altersgruppen der entscheidende Parameter für ein
schnelles Wachstum sein. Für eine weitere Erhöhung der
Nutzungsintensität sind die Zugangskosten und deren Integration in
existierende Tarife der Schlüssel zu einem nachhaltigen Anstieg.
Ein deutliches Wachstumspotenzial besteht unzweifelhaft.

So gab fast ein Viertel der Befragten, die das Internet über ihr Mobiltelefon
bisher nicht genutzt haben, an, ein prinzipielles Interesse an der
Nutzung des Internets per Mobiltelefon zu haben.

Im Rahmen einer empirischen Erhebung mit persönlichen Interviews
wurden im Januar 2010 mehr als 2.000 Personen ab 15 Jahren befragt.
Momentan erfolgt eine detaillierte Auswertung der Erhebung. Weitere
Informationen zum Befragungsdesign und Umfrageergebnissen können auf
den Webseiten der Professur für Kommunikationswirtschaft
(
www.kommunikationswirtschaft.tu-dresden.de) eingesehen werden.

Informationen für Journalisten :
René Pessier
Tel.: 0351 463-36787
E-Mail:
rene.pessier@tu-dresden.de

Dresden, 24. Februar 2010

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsprojekte

Sachgebiete:
Informationstechnik
Medien- und Kommunikationswissenschaften
Verkehr / Transport

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news357029

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution143

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